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Es ist das grösste Projekt, das Wohlen je stemmen musste. Und es sei ein Generationenprojekt, wie der Gemeindeammann festhält. Weil die Gemeinde offen informieren, aber auch für ihr Grossprojekt werben will, hat sie nun eine eigene Website samt Sieben-Minuten-Werbevideo dazu veröffentlicht.
Das Schulzentrum Halde in Wohlen ist nicht nur ein Grossprojekt, sondern soll auch ein entsprechend grosses Problem der Gemeinde vorerst lösen: die Schulraumknappheit. Fünf Gebäude sind involviert. Einerseits soll das historische Bezirksschulhaus umgebaut und mit einem Neubau erweitert werden. Andererseits wird das ebenso historische Primarschulhaus saniert und durch einen nebenstehenden Neubau ergänzt. Das fünfte Gebäude ist das Wietlisbachschulhaus ennet der Bremgarterstrasse, das saniert werden soll.
Es handle sich um ein Generationenprojekt, hält Gemeindeammann Arsène Perroud fest. Nicht nur der Gemeinderat, sondern auch der Einwohnerrat haben es einstimmig angenommen – und das trotz der Kosten von rund 56 Mio. Franken. Sie machen das Schulzentrum Halde zum teuersten Projekt, das Wohlen je stemmen musste.
Weil es aber wirklich dringend notwendig sei und darum die Wohlerinnen und Wohler, die am 13. Juni darüber abstimmen, umfassend informiert werden sollen, hat die Gemeinde nun einen siebenminütigen Informationsfilm auf der eigens fürs Projekt aufgeschalteten Website veröffentlicht.
Im Video sind es nicht nur Ammann Perroud und der ressortverantwortliche Gemeinderat Thomas Burkard, die sich entschieden für das Projekt starkmachen. Architekt Peter Trost zeigt auf, dass die «wertvollen historischen Altbauten» den Planern in die Hände gespielt hätten: «Je besser wir diese nutzen, desto geringer wird das Neubauvolumen, das man auf dem freien Land bauen muss.» Als Beispiel nennt er den heute schlecht nutzbaren Estrich des Bezirksschulhauses, der in zwei neue Lernlandschaften umgebaut wird, «ohne dass auch nur ein Quadratmeter überbaut werden muss».
Aber auch die Schulleiter kommen zu Wort. Paul Bitschnau, Schulleiter der Bezirksschule, sagt: «Die räumlichen Anforderungen entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen an modernen, zeitgemässen Unterricht.» Ausserdem sei mehr als die halbe Bezirksschule seit 2011 in einem Provisorium am Oberdorfweg untergebracht. Bitschnau erklärt die modernen Lehrmethoden und die sogenannten Lernlandschaften, die derzeit sehr schwer umsetzbar seien.
Auch für die Primarschule Halde sei aufgrund der Räumlichkeiten ein Unterricht, wie ihn der Lehrplan 21 vorschreibe, nicht möglich. Dies hält Ueli Frey, Leiter der Primarschule Halde, im Video fest. Und: Da die Gebäude so alt seien, gebe es Fenster, die nicht mehr recht schliessen, sodass der Verkehrslärm laut in die Zimmer dringe. Der Unterricht, gerade im langjährigen Provisorium, sei sehr erschwert, auch, da eine vernünftige Luftqualität in den Räumen kaum herstellbar sei. Ausserdem sei die Primarschule, die sich heute auf drei Schulhäuser verteilt, froh, wenn sich dies bald wieder ändere und sie neue, gut ausgerüstete Räume beziehen können.
Die Projektwebsite soll nicht bloss die wichtigsten Zahlen und Fakten liefern, sondern eine «multimediale Informationsplattform» sein: «Hier finden Interessierte alles Wesentliche in Kürze. Wer es gerne genauer hat, bedient sich im umfassenden Download-Center, wo Projektbeschrieb, Visualisierungen, Pläne oder Budget runtergeladen und im Detail studiert werden können», schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung.
Neben Website und Video hat der Gemeinderat wie üblich auch eine Abstimmungszeitung an alle Haushalte verschickt. Zudem schreibt er: «Da eine Informationsveranstaltung mit Publikum aufgrund der aktuellen Coronasituation nach wie vor nicht möglich ist, präsentieren die Verantwortlichen das Projekt am 26. Mai ab 19.30 Uhr online.» Zugang zum öffentlichen Zoom-Meeting gibt es ebenfalls über www.schulzentrum-halde.ch.