Wo die angehenden Imker zur Schule gehen

Der Lehrbienenstand Freiamt in Mühlau feierte seine Eröffnung und kann jetzt offiziell genutzt werden.

Melanie Burgener
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Markus Müller züchtet eine Bienenkönigin.

Markus Müller züchtet eine Bienenkönigin.

Bild: Melanie Burgener

«Wir konnten verwirklichen, was viele planen», sagte Bruno Heggli, Präsident des Bienenzüchtervereins Muri und Umgebung, der gemeinsam mit seinem Team am vergangenen Sonntag nach langem Warten ihr Herzensprojekt eröffnen durfte. Endlich kann der Lehrbienenstand Freiamt offiziell genutzt werden.

Eigentlich wäre für die Eröffnung eine grosse Feier geplant gewesen. Mit Info- und Verkaufsständen und vor allem viele Besucherinnen und Besucher sollten im Mai dieses Jahres das Kompetenzzentrum für Bienen eröffnet werden. Der Lockdown hat aber, wie so vieles andere auch, dieses Vorhaben etwas verzögert. Während dieser Zeit konnten die Bienenzüchtervereine Oberfreiamt und Muri das Holzhäuschen im Mühlauer Weiler Kestenberg nur online nutzen. «Wir mussten die Imker trotzdem ausbilden, denn sie hatten bereits ihre Bienen. So haben wir im Mai auf On­lineschulung umgestellt», so ­Hegg­li. Dafür hätten sie zwar den Raum im Lehrbienenstand nutzen können, doch das sei nicht mit dem Unterricht vor Ort zu vergleichen: «Man spürt seine Schüler nicht», sagt er und fügt mit einem Schmunzeln an: «und die Imker werden bequem.» Während die Onlinekurse vom Sofa aus besucht werden konnten, müssen die Imker im Lehrbienenstand aktiv mitarbeiten. Heggli ist froh, dass sie den Lehrbienenstand nun offiziell eröffnen durften. «Um dieses professionelle Hobby zu fördern, braucht es die passende Umgebung», sagt er.

Ein Rundgang durch die Welt der Bienen

Im Rahmen der Eröffnungsfeier erhielten die Gäste einen Einblick in die Welt der Bienen, der Imker aber auch in die Pflanzenkunde. Während Markus Müller seinen Zuschauer erklärte, wie man eine Bienenkönigin züchtet, präsentierte Jürg Bucher sein Wildbienenhotel. Besonders viel Herzblut floss beim Posten von Desirée Ganarin. Die Informatikerin ist für die Pflanzenwelt verantwortlich und sorgt sich mit Leidenschaft um das Wohl der Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. «Schon als Kind habe ich geholfen, Grossvaters 10-Kräuter-Tee zu machen», erzählt sie begeistert.

Wie wichtig ihre Arbeit ist, bestätigte auch Theo Meyer, der im Schleuderraum die Herstellung des Honigs erklärte: «Die Blüten machen den Unterschied im Geschmack des Honigs. Das Gebiet, in dem die Pflanzen wachsen, spielt eine grosse Rolle.» Bruno Heggli ist die Regionalität ein besonders Anliegen: «Wenn unsere Bienen regional sind, ist es auch ihr Honig. Und mit gutem Honig kann man vieles heilen.» Der Lehrbienenstand kann auf Anmeldung auch von Schulklassen oder von Interessierten besucht werden, die keine Bienen halten wollen.

Verwaltung und Rat in Klausur

Muri Der Gemeinderat und das Kader der Verwaltung Muri begaben sich kürzlich am Hallwilersee in Klausur. Thematisiert wurden die Organisationsstruktur, die Kompetenzen und Zuständigkeiten sowie die Zusammenarbeitskultur zwischen den einzelnen Führungsebenen, teilt die Gemeindekanzlei mit. «Durch die bereits erfolgten und noch anstehenden personellen Wechsel seit 2019 ist in Muri eine Um- und Aufbruchphase eingeläutet worden. Gemeinderat und Verwaltungskader sind überzeugt, dass der Schwung dieser Veränderungen genutzt werden kann, um einen konti­nuierlichen Verbesserungsprozess zu etablieren», heisst es in einer Mitteilung. Die Bevölkerung solle dies durch einen kompetenten Dienstleistungsbetrieb spüren, wobei sich auch der Gemeinderat auf seine Kernaufgabe – das Voranbringen der Gemeinde im Sinne des Leitbilds – fokussieren könne. (az)