Der Verein Fachgeschäfte Altstadt organisierteeinen Oldtimer-Corso durchs Städtchen und erinnerte daran, wie schön es ohne Verkehr in der Reussstadt sein kann.
20 Jahre und zwei Tage ist es her, seit die Bremgarter ihre Altstadt vom Durchgangsverkehr befreit haben. Seit den 40-Jahren hatten einige Einwohner darauf hingearbeitet und -gefiebert.
Zum Jubiläum nun war sich die Vereinigung der Altstadt-Fachgeschäfte nicht zu schade, das spezielle Jubiläum mit einem Kontrast zum aktuellen Zustand zu feiern – und organisierte einen Oldtimer-Corso mit über 100 Fahrzeugen. Vom Töffli – «du, ich glaub, mis mag ufe» – über den Feuerwehrlastwagen bis hin zum antiken Postauto (siehe Bild), die nach und nach die Marktgasse hinauftuckerten war alles dabei. Die vielen alten, und schick auf Hochglanz polierten Fahrzeuge sowie das prächtige Spätsommerwetter lockten ein Paar hundert Schaulustige in die Altstadt.
Sie alle konnten sich wieder einmal ein Bild davon machen, dass die Bremgarter Altstadt nicht so tot ist, wie das zuweilen beschworen wird. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass an diesem Tag der Verkehr das gewisse Etwas ausmachte. War also doch alles besser, als sich die Autos tausendfach durch die Gassen quetschten?
Kaum, denn wer würde bei Abgasen und Lärm als Kulisse die feinen Würste der Stierli-Metzg oder die leckeren Burger bei Hardys essen. Wer würde im Spatz, vor dem Tea House, oder im Blueme Kafi einen Espresso trinken?
Jubiläum ist Jubiläum und an solchen Tagen passen Malen, Basteln und Kinder frisieren auf offener Strasse bestens zu 40-jährigen Töfflibuben, die die Altstadt durchkreuzen, zu Traktoren und Oldtimern. Der Kafi schmeckt sogar noch ein bischen besser. Und die 20 000 Fahrzeuge pro Tag wünscht sich trotzdem keiner zurück.