Murikultur
Wie die Murianer das kantonale Gedenkjahr feiern

Ein Geschichtserlebnisweg, Vorträge und Wettbewerbe bilden die Zutaten für das Feierprogramm. Das Projekt soll das Bewusstsein für die Geschichte der Region schärfen und Einblick ins Leben früherer Jahrhunderte ermöglichen

Eddy Schambron
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Die Wyssebacher Sagi wird Teil des Geschichtserlebnisweges sein, der zum Gedenkjahr 1415 in Muri realisiert wird.

Die Wyssebacher Sagi wird Teil des Geschichtserlebnisweges sein, der zum Gedenkjahr 1415 in Muri realisiert wird.

Eddy Schambron

Murikultur, der Verein Museum zwischen Pflug und Korn und der Verein Wyssebacher Sagi realisieren verschiedene Angebote zum kantonalen Gedenkjahr «1415 – Die Eidgenossen kommen». Mit dabei sind der Klosterhof und der Sentenhof Muri, das Führerkollegium des Klosters Muri sowie verschiedene Vereine und Gruppierungen, welche das lokale Brauchtum pflegen.

Als Hauptangebot wird ein Geschichtserlebnisweg rund um Muri geschaffen. Er wird am 18. Juli eröffnet und kann täglich begangen werden, wie auf der Website von Murikultur nachzulesen ist. Besondere Höhepunkte bilden die drei Erlebnistage vom 18. Juli, 9. August und 29. August. Eine Broschüre, eine Fahnenburg mit dem Aargauerbanner und den Fahnen aller 41 Freiämter Gemeinden, verschiedene themenspezifische Führungen, ein Wettbewerb und Vorträge ergänzen das Angebot.

In die Geschichte eintauchen

Ausgehend von der Fahnenburg im Konventgarten des Klosters Muri, «tauchen Besucherinnen und Besucher auf einem Rundgang westlich von Muri in die spannende Geschichte des Freiamts und des Aargaus ein», verspricht Murikultur. Zahlreiche Tafeln unterwegs orientieren über die Ereignisse von 1415 und über das Leben in früheren Jahrhunderten. Wichtige Stationen unterwegs sind der Klosterhof, der Sentenhof, die Wyssebacher Sagi und das Museum zwischen Pflug und Korn.

Kanton Initiant des Gedenkjahres

Initiant des Gedenkjahres ist der Kanton Aargau. Die vier Hauptregionen des Aargaus – Freiamt, Region Baden, Berner Aargau und Fricktal – entstanden 1415. Die Eidgenossen vertrieben damals die Habsburger aus ihren Stammlanden.

Der Aargauer Regierungsrat hat deshalb die Abteilung Kultur mit der Durchführung eines Gedenkjahres zu den Ereignissen vor 600 Jahren beauftragt. Mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm im Museum Aargau, aber auch bei Partnerangeboten im ganzen Kanton wird dieses Aargauer Schicksalsjahr in Erinnerung gerufen.

Alle Murianer Angebote verstehen sich als Projekt im Rahmen dieses kantonalen Gedenkjahres. Mit den Angeboten in Muri sollen das Bewusstsein für die Geschichte des Kantons Aargau und seiner Regionen, vor allem des Freiamts, gebildet, die Verbundenheit mit dem Freiamt und dem Aargau gefördert und ein Blick ins Alltagsleben früherer Jahrhunderte mit einem besonderen Fokus auf die Zeit um 1415 ermöglicht werden.

Der Kanton unterstützt die Angebote finanziell aus dem Swisslosfonds. Zudem profitiert Muri von der Unterstützung durch die Stiftung Dr. Franz Käppeli, die Katharina-Strebel-Stiftung Muri sowie allenfalls weitere Sponsoren.

Auftakt am 4. März

Vor den Geschichtserlebnistagen macht ein Vortrag am Mittwoch, 4. März 2015, 19.30 Uhr im Dachsaal Kloster Muri den Auftakt. Dabei gehen die Referenten Peter Jäggi, Urs Pilgrim, Ueli Ineichen und Martin Köchli unter anderem der Frage nach, ob es stimmt, dass die Eidgenossenschaft im Aargau entstand, die «bösen» Vögte Gessler Freiämter waren, dass das Freiamt eine der meistverrufenen Regionen der Eidgenossenschaft war oder dass 1415 für die Schweizer Geschichte wichtiger war als 1291.