Karin Koch und Doris Hochstrasser-Koch betreiben ein Bestattungsinstitut in Wohlen. Obwohl die Arbeit mit viel Trauer von anderen verbunden ist, lieben die Schwestern ihren Job und sind froh, dass sie anderen Leuten damit helfen können.
«Die Hände legen wir immer übereinander, damit es natürlich aussieht», sagt Karin Koch, während sie vorsichtig die Hände eines kürzlich verstorbenen passend hinlegt.
Die Schwestern Karin Koch und Doris Hochstrasser-Koch betreiben in Wohlen ein Bestattungsinstitut in der dritten Generation. Für Frauen ist der Beruf des Bestatters etwas Ungewöhnliches, denn er ist körperlich sehr herausfordernd.
«Unsere Philosophie ist, dass die Verstorbenen mit Würde und Anstand bestattet werden, denn wir wissen nicht, was noch passieren wird», meint Karin Koch. «Der Tod braucht einen gewissen Prozess, das passiert nicht von hier auf jetzt. Es braucht eine Weile, bis sich die Seele vom Körper löst.»
Doch auch für die Hinterbliebenen sei der letzte Anblick enorm wichtig. Daher pflegen sie den Körper zum letzten Mal, kämmen das Haar und legen beispielsweise Rosen in den Sarg.
Gegenüber dem Regionalsender «TeleM1» schwärmt Doris Hochstrasser-Koch: «Ich liebe diesen Job. Es ist mein Traumberuf. Wir können viel bewirken und die Leute in einer schwierigen Situation begleiten.»
«Man weiss nie, was einen erwartet»
Schattenseiten habe es aber auch. Der Tod von jungen Leuten oder Kindern geht ihnen sehr nahe. Oder auch wenn man zu einem Verkehrsunfall fahren muss, so wie Doris Hochstrasser es oft muss. Während ihre Schwester sich um das Administrative kümmert, fährt sie den Leichenwagen und ist gerne an der frischen Luft. «Ich bin immer etwas nervös, denn man weiss nie, was einen erwartet, man ist immer etwas angespannt.»
Während ihre Schwester mit Hinterbliebenen die Dankeskärtchen bespricht, fährt sie ins Krematorium. Denn gut 95 Prozent aller Toten werden heutzutage eingeäschert.
«Für sie ist es der Alltag. Für andere ist es eine fremde Welt, die Angst machen kann. Und genau diese Angst im Umgang mit dem Tod wollen die Schwestern nehmen», merkt die «TeleM1»-Redaktorin Corina Bohrer am Ende des Beitrags passend an.