Die Waltenschwiler Gemeindeverwaltung benötigt nicht nur eine energetische Sanierung, sie muss auch behindertengerecht erschlossen werden. Diese Arbeiten verbindet der Gemeinderat nun mit einer Erweiterung. Im ehemaligen Feuerwehrmagazin im Untergeschoss wird die Gemeindekanzlei untergebracht.
Die Waltenschwiler Gemeindeverwaltung platzt zwar noch nicht aus allen Nähten, aber sanierungsbedürftig ist das Gebäude am Banneggweg alleweil. Nebst der energetischen Sanierung der Aussenwände nennt Vizeammann Hans Rudolf Müller die Aufteilung der Verwaltungsabteilungen als Hauptgrund für die Erweiterung.
Er sagt: «Die Schalter des Betreibungsamtes und der Gemeindekanzlei befinden sich nahe beieinander im Erdgeschoss. Das ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern leider nur wenig Diskretion.»
Ausserdem müssen öffentliche Gebäude behindertengerecht erschlossen sein. Das ist in Waltenschwil noch nicht der Fall. Die Büros im ersten Stock der Verwaltung erreicht man bloss über eine Treppe. Deshalb ist vorgesehen, einen Lift einzubauen. Das wiederum erwies sich als echte Knacknuss. Müller erzählt:
«Wir haben gegen zehn verschiedene Varianten geprüft, bis wir uns für die vorliegende Lösung entschieden haben.»
Der Lift werde zwar nicht, wie dies sonst bei Erweiterungsbauten etwa der Fall sei, ausserhalb des Gebäudes angebracht. Es sei aber aus Platzgründen nicht zu vermeiden, dass ein kleiner Teil des Liftanbaus eine Erweiterung an der Aussenhülle erfordere, so Müller.
Das ehemalige Feuerwehrmagazin im Untergeschoss des Gemeindehauses soll nicht mehr länger leer stehen. Dort soll künftig die Gemeindeverwaltung untergebracht werden. «Seit die Feuerwehr ausgezogen ist, stehen die Räume leer. Es ist sinnvoll, dass darin nun die Verwaltung untergebracht wird.»
Das Bauprogramm ist so konzipiert, dass in einer ersten Etappe das Untergeschoss umgebaut wird und die Kanzlei dann die neuen Räume bezieht. So erspart man sich ein teures Provisorium für die insgesamt zwölf Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung.
Überhaupt sind die Kosten ein Thema, das die Waltenschwilerinnen und Waltenschwiler beschäftigt. Im Wissen darum habe der Gemeinderat während der Planungsphase, die coronabedingt gut ein Jahr dauerte, peinlich genau auf die Kosten geachtet, so der Vizeammann. Müller erzählt:
«Im Finanzplan sind für Erweiterungsbau und Sanierung 2,5 Millionen Franken vorgesehen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die 2-Millionen-Grenze nicht zu überschreiten.»
Das Projekt liegt bereits fixfertig vor. In Form einer Ausschreibung sucht die Gemeinde nun ein Architekturbüro, das die Umsetzung der Sanierung begleitet.
Im Mai wird man sich für ein Architekturbüro entscheiden und an der Gemeindeversammlung vom 23. November dem Souverän den Kredit vorlegen. Sollten die Waltenschwilerinnen und Waltenschwiler diesem zustimmen, werden die Bauarbeiten im Sommer des kommenden Jahres starten. Die Fertigstellung ist dann für das Frühjahr 2024 vorgesehen.