Die Widerin bleibt Präsidentin im Regionalplanungsverband Mutschellen, Reusstal, Kelleramt
Für Raymond Tellenbach, Stadtammann von Bremgarten und Vizepräsident des Regionalplanungsverbandes Mutschellen, Reusstal, Kelleramt, ist Vreni Meuwly ein Glücksfall: «Wir sind sehr froh, dass Du bereit bist, unseren Verband weitere zwei Jahre zu leiten und so viel Zeit zu investieren», sagte er an der Vorstandssitzung des Verbandes in Stetten. Die Versammlung war mit ihm einig, wie der starke Applaus zeigte. Vreni Meuwly war 24 Jahre Gemeinderätin in Widen, davon 14 1⁄2 Jahre Gemeindeammann. Nach ihrem Rücktritt Ende 2013 blieb sie Repla-Präsidentin, vorerst bis Ende 2015, jetzt hat sie um zwei Jahre verlängert.
Die Arbeit wird der engagierten Frau und den weiteren Mitgliedern der Repla-Geschäftsleitung nicht ausgehen. «Wir sind eine aktive Organisation und wollen weiterhin mitreden und dem Kanton unsere Meinung kundtun. Das Verfassen von Vernehmlassungen sowie das Koordinieren und Umsetzen von kantonalen Projekten wird allerdings immer aufwendiger», erklärte Meuwly.
Entsprechend steigen die Kosten, wie Rechnungsführerin Béatrice Koller in der Budgetberatung illustrierte. Auf 71 000 Franken belief sich der Aufwand 2014, knapp 76 000 Franken werden es dieses Jahr sein, 97 000 Franken sind für 2016 budgetiert. Eine Anpassung der Mitgliederbeiträge ist unumgänglich. Bei der Repla Mutschellen, Reusstal, Kelleramt belaufen sich diese «seit Urzeiten» (Meuwly) auf einen Franken pro Einwohner in den Verbandsgemeinden. Neu steigt er, laut dem einstimmig gefassten Beschluss der Vorstandssitzung, auf Fr. 1.50. Das ist im kantonalen Vergleich immer noch relativ bescheiden. Der Repla Unteres Bünztal erhebt ebenfalls Fr. 1.50 die Repla Oberes Freiamt aber schon Fr. 3.50 influsive 25 Rappen für Erlebnis Freiamt und im Lebensraum Lenzburg bezahlen die Gemeinden sogar einen Fünfliber pro Einwohnerin oder Einwohner.
Es sind mehrere Themenkreise, mit denen sich der Verband zurzeit befasst. An der Versammlung hat er den Anhörungsbericht zur Kantonalen Gesundheitspolitischen Gesamtplanung verabschiedet. Eine Sisyphus-Arbeit, die Raymond Tellenbach viel Zeit gekostet hat. Und wohl auch ein paar Nerven: «Meines Erachtens wird bei dieser Planung die Kostendämpfung vom Kanton nicht ernsthaft angegangen», sagte er und sprach von einer sich abzeichnenden «Wohlfühlstrategie».
Und da ist der Verkehr, der die Gemeinden im Raum Mutschellen immer stärker beschäftigt. «Die» rasche Lösung gibt es laut Carlo Degelo, Leiter Verkehrsplanung im Departement Bau, Verkehr und Umwelt, nicht. Aber immerhin erklärte er sich bereit, die Sache mit den zunehmend verstopften Strassen, dem immer grösser werdenden Verkaufsaufkommen und steigenden Schwerverkehrsanteil am und über den Mutschellen, in naher Zukunft zusammen mit Vertretern der Repla intensiv zu analysieren.
Und da ist die Landschaft, beziehungsweise das Landschaftsqualitätsprojekt, für dessen Umsetzung die Repla soeben eine Arbeitsgruppe gebildet hat. Sie wird im Oktober erstmals tagen, vorab die nötigen Grundlagen erarbeiten, sich dann die erforderlichen Massnahmen überlegen und ein Konzept erarbeiten. Ab 2017 sollen die Bauern in der Region dann entsprechende Umweltprojekte realisieren und dafür Bundesbeiträge erhalten können.
Nicht mitmachen dabei wird Bergdietikon. Die Gemeinde hat ihre Mitgliedschaft gekündigt, statutengemäss muss sie aber noch bis 2017 Beiträge bezahlen.