In Werner Gehrigs Oldtimer-Museum in Rudolfstetten sind keine Luxus-Schlitten, sondern Nutzfahrzeuge ausgestellt. Er sagt, warum für ihn Job und Hobby dasselbe ist.
Werner Gehrig wuchs mit Lastwagen auf. Sein Vater hatte ein Transportunternehmen, und so war für ihn schnell klar, dass er einen entsprechenden Beruf lernen würde.
Noch mehr Spass als das Herumfahren machte ihm aber das Herumschrauben – er wurde Automechaniker. «Job und Hobby waren für mich dasselbe», sagt Gehrig.
Dank dieses Hobbys kann man heute rund 20 Feuerwehrautos, Lastwagen, Busse und Personenwagen in seinem Museum bewundern – dazu kommen so viele Spielzeugautos, dass Gehrig selber nicht genau weiss, wie viele es denn sind.
Ein Lastwagen ganz aus Alu
«Als Mechaniker erlebte ich, wie Autos verschrottet wurden – ich habe immer wieder Modelle gesehen, bei denen ich das schade fand», sagt Gehrig. Darum stehen nun in Rudolfstetten keine Luxus-Schlitten, sondern Nutzfahrzeuge.
Der Grossteil der Sammlung sind Feuerwehrautos. «Sie haben den Vorteil, das sie praktisch neu sind, die wurden maximal 40 000 Kilometer gefahren. Ein Lastwagen macht das etwa in einem halben Jahr.» Zudem seien die Autos der Feuerwehr gut unterhalten worden.
Obwohl Gehrig keine Luxus-Autos hat, finden sich Schätze in seiner Sammlung: Ein Lastwagen, den Berna Olten zusammen mit Alusuisse entwickelt hat, ganz aus Aluminium.
Ein FBW aus dem Jahre 1932, der vom Bezirk Hinwil als Ambulanzfahrzeug genutzt und später als Feuerwehrwagen im Einsatz war. Von den drei Stück, die man produzierte, wurden zwei verschrottet.
Der erste Wagen der Berufsfeuerwehr Zürich von 1921. Oder ein Saurer Stadtautobus von 1930 aus Zürich, Höchstgeschwindigkeit 50 km/h. Alle Autos sind noch fahrtüchtig.
Spielzeug mit Geschichte
Zwischen den feuerroten Kolossen finden sich im Museum auch Vitrinen, in denen Spielzeugautos ausgestellt sind. Einige aus der Zeit, als Lego und Steiff noch Holzspielzeug herstellten, andere auch aus der heutigen Zeit.
Auch hier steckt hinter vielen eine Geschichte. Gehrig zeigt auf einen Holzlastwagen: «Der Mann, der mir den gab, durfte damit nur am Sonntag spielen, wenn der Vater aufpassen konnte, dass nichts kaputt ging». Dass die Leute solche Erinnerungsstücke dem pensionierten Automechaniker anvertrauen, ist nicht erstaunlich.
Man spürt Gehrigs Leidenschaft für Autos bei der ersten Begegnung. Deshalb vergrössert sich nicht nur die Spielzeug-, sondern auch die Oldtimersammlung praktisch im Alleingang: «Bis ich das erste Auto hatte, ging es unheimlich lange – heute kriege ich zwei bis drei Anfragen pro Jahr.»
Werner Gehrig repariert, unterhält und handelt auch Oldtimernutzfahrzeuge für Fremdkunden. Weitere Infos auf www.wernergehrig.ch