Rettungsaktion
Villmerger Zeitung ist auf Geldsuche und lanciert eine Initiative

Die Villmerger Dorfzeitung steht finanziell auf tönernen Füssen. Jetzt nehmen die Macher einen zweiten Anlauf, um von der Gemeinde Geld zu erhalten. Die Einreichung der Initiative ist der Griff nach dem Strohhalm.

Toni Widmer
Drucken
Die Villmerger Zeitung steckt in Finanznöten, jetzt soll die Gemeinde helfen.

Die Villmerger Zeitung steckt in Finanznöten, jetzt soll die Gemeinde helfen.

Widmer Toni

Am 27. November ist an der Gemeindeversammlung Villmergen ein Antrag von Bruno Leuppi zur Finanzierung der Dorfzeitung mit 83:57 Stimmen abgelehnt worden. Der Verwaltungsratspräsident der Villmerger Medien hatte eine Aufstockung des Gemeindebeitrages von 25'000 auf 140'000 Franken verlangt.

Damit ist das kleine Lokalblatt in arge Finanznöte gekommen. Für 2016 ist ein Betriebsaufwand von 350'000 Franken veranschlagt. Dem stehen budgetierte Inserateeinnahmen von 180'000 Franken, Gönnerbeiträge von 5000 Franken sowie 25'000 Franken von der Ortsbürgerstiftung gegenüber.

Eine Erhöhung des Gemeindebeitrages, hatte Leuppi an der Gemeindeversammlung ausgeführt, sei für die Zeitung überlebenswichtig. Eine Mehrheit an der Gemeindeversammlung fand jedoch, Villmergen könne sich angesichts der angespannten Finanzlage diese zusätzliche Ausgabe im Umfang von einem Steuerprozent nicht leisten.

Bruno Leuppi gibt nicht auf. Die Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom vergangenen Freitag eine Initiative lanciert. In den nächsten Wochen sollen mit verschiedenen Aktionen die nötigen rund 400 Unterschriften gesammelt werden, damit an der Gemeindeversammlung vom 3. Juni erneut über eine Beitragserhöhung, diesmal auf 155 000 Franken, abgestimmt werden kann.

Ortsbürger leisteten Starthilfe
Die Villmerger Zeitung gibt es seit 2013. Lanciert worden ist sie mit einer Starthilfe der Ortsbürgerstiftung. Sie hat 2012 total 150'000 Franken bewilligt, die bis 2018 in jährlichen Tranchen von 25'000 Franken ausbezahlt werden sollten.

Mittlerweile hat das Blatt die Stiftung um Hilfe bei ihren Liquiditätsproblemen gebeten und um Vorbezüge der gesprochenen Jahresbeiträge gebeten. Das Anliegen ist wegen laufenden Beschwerden noch hängig.

Neben der Lancierung der Initiative sucht die Zeitung jetzt auch zusätzliche Gönner, die ihre Weiterbestehen mit jährlichen Spenden von 100, 200 oder 500 Franken unterstützen.