Villmergen
Briefgeheimnisse und Giftmorde müssen warten: Theatergesellschaft verschiebt «Milchwald» auf 2023

Die Theatergesellschaft Villmergen hat sich entschieden, ihre für 2022 angesagte Produktion «Milchwald» auf das Frühjahr 2023 zu verschieben. Dies, weil viele andere Theater der Region ihre Stücke bereits auf die Saison 2022 schieben mussten, erklärt die Präsidentin.

Andrea Weibel
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«Der Kammerdiener» war 2018 die letzte Produktion der Theatergesellschaft Villmergen. Nun müssen die Fans und Schauspieler bis 2023 aufs nächste Stück warten.

«Der Kammerdiener» war 2018 die letzte Produktion der Theatergesellschaft Villmergen. Nun müssen die Fans und Schauspieler bis 2023 aufs nächste Stück warten.

zvg/Felix Wey (29.8.2018)

«Nach reiflichen Überlegungen hat sich die Theatergesellschaft Villmergen dafür entschieden, ihre für 2022 angesagte Produktion ‹Milchwald›
auf das Frühjahr 2023 zu verschieben», schreibt Präsidentin Hildegard Hilfiker. Sie erklärt:

«2022 wird ein Jahr, in das viele Festivitäten und andere Theaterproduktionen verschoben werden. Wir verstehen das und lassen diesen den Vorrang.»

Beispielsweise würden die Theater in Sarmenstorf, Hägglingen, Staufen, Bünzen und Windisch alle im 2022 stattfinden, sagt sie. Sie alle mussten wegen Corona verschoben werden.

Dabei wären die rund 30 Villmerger Schauspielerinnen und Schauspieler bereits gecastet. Und auch das Stück wäre schon beinahe fertig übersetzt und auf Villmergen zugeschnitten. Beim erzählen gerät Hilfiker ins Schwärmen: «Die Geschichten darin sind zwar nicht echt, könnten es aber sein. Es wird ein herrlich farbiges, freches, fantasievolles Stück.»

So vieles kann passieren in einer Nacht und einem Tag im Freiamt

Nach dem Grosserfolg «Der Kammerdiener» mit 3400 Besucherinnen und Besucher im Jahr 2018 soll nun das gefeierte Hörspiel «Unter dem Milchwald» («Under Milk Wood») des walisischen Poeten Dylan Thomas aus dem Jahr 1954 als Vorlage dienen. Es erzählt die Geschichte einer Nacht und eines Tages in einem Dorf. Übersetzt und umgeschrieben wird es vom Villmerger Theaterautor Paul Steinmann zusammen mit Regisseur Dodó Deér, die beide schon für den Grosserfolg 2018 mitverantwortlich waren.

Regisseur Dodó Deér (links) und Autor Paul Steinmann erarbeiten das Stück und lassen es in einem Dorf wie Villmergen spielen.

Regisseur Dodó Deér (links) und Autor Paul Steinmann erarbeiten das Stück und lassen es in einem Dorf wie Villmergen spielen.

zvg (10. Juli 2020)

«Milchwald» spielt in einem fiktiven Freiämter Dorf, wo doch vielleicht die einen oder anderen Villmerger Originale und Geschichten auftauchen. Man schaut den arbeitenden, schlafenden, schwatzenden und streitenden Bewohnern des Dorfes zu, den Lebenden ebenso wie den Toten: Sie alle tag- und nachtträumen von geheimen und offenen Sehnsüchten, brechen Briefgeheimnisse oder fantasieren Giftmorde.

Zu Beginn der Planung sagten Steinmann und Deér 2018 darüber: «Mit dieser Inszenierung wollen wir die schöne Vorlage von Dylan Thomas in ein poetisches, figurenreiches, musikalisches, bildstarkes Theaterstück formen, das die Möglichkeiten und Talente der Theatergesellschaft Villmergen herausfordert und einsetzt.»

Bühnenbauchef und Lokalität werden noch gesucht

Unterdessen hat die Theatergesellschaft Villmergen Zeit, um ein geeignetes Lokal für ihre Produktion zu finden. «Wir müssen halt schauen, was dann verfügbar ist», erklärt Hilfiker. Ausserdem ist noch nicht ganz sicher, in welcher Zeit das Theaterstück spielen soll. «Das werden wir mit unserer fantastischen Bühnenbildnerin anschauen», freut sich die Präsidentin.

Ausserdem ist ihr wichtig zu erwähnen: «Wir suchen noch eine Person, die die Verantwortung für den Bühnenbau übernehmen würde, das liegt uns derzeit sehr am Herzen.»

Mehr Infos zur Theatergesellschaft Villmergen gibts auf der Website, interessierte Bühnenbauer melden sich unter 079 728 77 18.