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Die Schützengesellschaft Tägerig will die Bleigeschosse im Scheibenstand sammeln und eine Einrichtung für 45'000 Franken bauen.
Der Schütze zieht am Abzug seines Gewehres. Der Schuss löst sich. Die Kugel durchbohrt nach 300 Metern die Zielscheibe und bleibt im Erdwall dahinter stecken. Im Laufe der Jahre hat sich dort ziemlich viel Blei angesammelt.
Der Bund unterstützt die Untersuchung, Überwachung und Sanierung von solch belasteten Schiessanlagen finanziell. Vorausgesetzt, dass nach dem 31. Dezember 2020 nicht mehr in den Erdwall geschossen wird.
Das weiss der Vorstand der im Jahr 1886 gegründeten Schützengesellschaft Tägerig mit ihren 45 Mitgliedern und 18 aktiven Schützen. Der Termin soll eingehalten werden, weshalb beim Scheibenstand für 45'000 Franken ein künstlicher Kugelfang vor dem Erdwall errichtet werden soll. Der Betrag wurde als Budgetposten von der Gemeindeversammlung genehmigt. Das entsprechende Baugesuch liegt noch bis am 29. Oktober im Gemeindehaus öffentlich auf.
Die Tägliger Schützen befinden sich in der sehr komfortablen Lage, dass sich die Schiessanlage Pulvern mit Schützenhaus und Schützenstube abseits bewohnter Gebiete im Wald an einer Lichtung zwischen Tägerig und Nesselnbach befindet und der Kugelfang für kein Gewässer eine Gefahr darstellt.
Dennoch will der Verein mit dem Bau des künstlichen Kugelfangs nicht zuwarten und nach Angaben von Vizepräsident Willi Gloor in Fronarbeit mit der Installation noch vor der neuen Schiesssaison beginnen; sobald die Bewilligung der Gemeinde vorliegt und die Lieferfirma das sogenannte Punktfundament vor dem Erdwall mit den Scheibennummern erstellt hat.
Die Verantwortlichen der Schützengesellschaft haben verschiedene Kugelfänge begutachtet und sich für ein neuartiges System entschieden, das sich als benutzerfreundlich auszeichnet und dessen Konzept auf einer einfachen, selbstständigen Wartung und Bedienung durch die Schützen beruht.
Montiert werden 8 Kugelfangkasten, von denen jeder 600 Kilogramm wiegt und durchgehend gepanzert und durchschussfest ist. Die Entnahme jeder einzelnen Gewehrkugel aus den Kasten erfolgt an einer einzigen Stelle. Eine motorgetriebene Spiralförderschnecke transportiert die Bleirückstände in einen verschlossenen Behälter.
Für Willi Gloor, im Baugesuch als Projektleiter aufgeführt, ist das ausgewählte System überzeugend und für die Schützen während der Schiesssaison einfach zu handhaben. Wenn auf der Schiessanlage in Tägerig pro Saison rund 9000 Schuss abgefeuert werden, ergibt das immerhin gegen 40 Kilogramm Blei, das künftig gesammelt werden kann.