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Der Ausbruch des Corona-Virus in der Schweiz führte zum Meisterschaftsabbruch. Auf den Schock folgt nun die Erleichterung bei Handball Wohlen: Die Meisterschaft wird nicht gewertet.
Am Samstag vor einer Woche stand für Handball Wohlen das eminent wichtige Spiel gegen West HBC auf dem Programm. Für die kriselnden Wohler, die mit nur einem Punkt aus sechs Spielen auf dem Abstiegsplatz standen, war ein Sieg gegen den Vorletzten Pflicht, um den Ligaerhalt doch noch zu schaffen.
Doch dann, am Freitag vor dem wichtigen Spiel teilt der Verband mit, dass die Meisterschaft wegen des Corona-Virus abgebrochen wird. Damit war klar: Die Wohler beenden die Abstiegsrunde auf dem letzten Rang. Doch ist das auch gleichbedeutend mit dem Abstieg? Das Warten begann. «Normalerweise führen wir nach dem letzten Saisonspiel Gespräche mit Trainer und Spielern und beginnen, die neue Saison zu planen. Das war diesmal nicht möglich. Wir waren quasi auf Stand-by bis zum Entscheid des Verbandes», so Präsident Martin Laubacher. Am letzten Freitag traf die ersehnte Nachricht ein: Die Meisterschaft wird nicht gewertet. Aufatmen bei Handball Wohlen. Die Wohler verbleiben in der 1. Liga. «Das war aus unserer Sicht der richtige Entscheid», sagt Laubacher. «Wir wollen nun möglichst schnell die Trainerposition besetzen und dann auch mit den Spielern die nächste Saison planen.»
Ein doppelt spezielles Saisonende war es für Sascha Rudi. Der Wohler Schlussmann hatte bereits Ende des letzten Jahres bekannt gegeben, dass er nach den Abstiegsspielen aus der ersten Mannschaft zurücktreten wird. Das Corona-Virus hat ihn nun aber um ein offizielles Abschiedsspiel gebracht. «Im ersten Moment war das schon heftig und hat mich ehrlich gesagt auch etwas aus der Bahn geworfen», gibt Rudi zu. «Aber an meinem Entscheid zurückzutreten, wird sich wohl nichts ändern. Eine ganze Saison dran zu hängen, nur für ein Abschiedsspiel, ist etwas zu viel Aufwand.»
Drei weitere Aargauer Teams standen in der 1. Liga im Einsatz: Der TSV Frick, die HSG Siggenthal/Vom Stein Baden und der TV Muri. Auch sie mussten den Gang in die Abstiegsrunde antreten. Doch zum Zeitpunkt des Meisterschaftsabbruchs waren sie im Gegensatz zu Wohlen nicht in Abstiegsgefahr. Der TV Muri führte die Tabelle in seiner Gruppe mit zwei Punkten Vorsprung an, Frick und Siggenthal/Vom Stein Baden waren in ihrer 6er-Gruppe auf dem zweiten Rang klassiert.