«Als wir im August 2019 ins neue Schuljahr starteten, ahnte noch niemand, dass es aussergewöhnlich werden würde», schreibt Marcel Heeg, Bereichsleiter Kinder der St.-Josef-Stiftung Bremgarten, im kürzlich publizierten Jahresbericht. Auch für die sozialpädagogische Stiftung stand das Jahr fast gänzlich unter den Herausforderungen im Umgang mit der Coronapandemie. Corona habe jedoch nicht nur die Schulkinder, sondern vor allem auch die Mitarbeitenden und den Wohnbereich tangiert.
Umbauprojekt kann weiter verfolgt werden
Die umfassenden Schutzmassnahmen hätten teilweise einschneidende Auswirkungen auf die tägliche Arbeit gehabt, erklärt Heeg weiter. Für Stiftungsleiter Thomas Bopp ist aber klar: «Trotz vieler Ungewissheiten, die in direktem Zusammenhang mit Covid-19 standen und stehen, schauen wir zuversichtlich der kommenden Zeit entgegen.» Denn aus Aarau gab es in den vergangenen Monaten gute Nachrichten. «Besonderen Anlass zur Hoffnung gibt uns die Rückmeldung des Kantons hinsichtlich unseres Umbauprojektes Zentralbau. Nach etlichen Gesprächen und umfangreichen Projektergänzungen haben wir grünes Licht für die Weiterbearbeitung erhalten. Ein Lichtblick», schreibt Thomas Bopp weiter.
«Mitarbeitende verzichten auf vielfältige Kontakte»
Stiftungsratspräsident Peter Thurnherr lobt speziell das Personal. «Der Stiftungsrat und die Stiftungsleitung sind dankbar, dass bisher keine Klienten oder Mitarbeitenden erkrankt sind. Das ist vor allem ein Verdienst der Mitarbeitenden, die in ihrer arbeitsfreien Zeit bewusst auf vielfältige Kontakte verzichten, um unsere Klienten nicht zu gefährden», erklärt Thurnherr.
111 Kinder betreut
Eine besondere Herausforderung brachte Corona im Bereich Physio-/Ergotherapie. Die Bereichsleiterin Psychomotorik, Gaby Schelbert, schreibt im Jahresbericht: «Wegen der Schutzmassnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 muss möglichst auf Berührungen verzichtet werden. Wir überlegten uns zum Beispiel, wie einem Kind mündlich mit zwei Metern Abstand erklärt werden kann, die Schnürsenkel zu binden.» Psychomotorik-Therapie auf Distanz sei schwierig und wäre auf die Dauer wohl auch ineffizient, meint Schelbert.
Gemäss Jahresbericht wurden Ende 2019 111 Kinder im Bereich Heilpädagogische Schule/Wohnen für Kinder betreut. Die Zahl betreuter Erwachsener betrug 79. Die Erfolgsrechnung der St.-Josef-Stiftung schloss Ende 2019 nach einem Umsatz von knapp 31 Millionen Franken mit einem Überschuss von rund 698000 Franken ab.