Villmergen
Statt «Ochsen» und «Rössli»: 31 Wohnungen, eine Migros-Filiale und ein Café

Theoretisch käme jetzt die Abrissbirne. Aufgrund der aktuellen Lage wird mit dem Bau der Wohnungen und des Supermarkts anstelle des «Ochsen» und des «Rössli» in Villmergen noch zugewartet.

Andrea Weibel
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Die Gebäude ennet dem Dorfplatz hätten in diesen Tagen abgerissen werden sollen.

Die Gebäude ennet dem Dorfplatz hätten in diesen Tagen abgerissen werden sollen.

Andrea Weibel

«Alle Bewilligungen liegen vor, wir hätten in diesen Tagen mit den Abrissarbeiten begonnen», sagt Ahmed Sari, Inhaber der Aveo Services AG. Ihm gehört der Gebäudekomplex, wo einst im «Rössli» sowie im «Ochsen» gefeiert, gespeist und getrunken wurde. Doch im Ochsenkino läuft längst kein Film mehr. Im Rösslisaal werden weder Bankette noch Theater abgehalten. Und die Zapfhähne in den Gaststätten sind dicht oder gar längst ausgebaut. Alles wird abgerissen. Alles? Nicht ganz. Die Fassade des «Rössli» steht unter Schutz und muss erhalten bleiben. Doch mit allem anderen hat Sari grosse Pläne, die das Dorfleben erweitern sollen.

780 Quadratmeter Migros-Verkaufsfläche

Was dereinst an Stelle des markanten Gebäudekomplexes am Villmerger Dorfplatz mitten im Herzen der Gemeinde entstehen soll, ist bekannt: Eine MM-Migros-Filiale mit 780 Quadratmetern reiner Verkaufsfläche, deren Eingang beim ehemaligen «Ochsen»-Eingang zu stehen kommt. Dahinter, Richtung «Rössli» hinauf, soll es ein Café mit Patisserie geben. Und rundherum 31 Wohnungen plus Büros oder Ateliers für stilles Gewerbe wie Coiffeur oder Tattoo-Studio. All das soll vom Generalunternehmen Xaver Meyer AG in Villmergen erstellt werden.

«Der Vertrag mit der Migros steht», ist Sari zufrieden. «Im Café/Patisserie möchte ich jemanden, der sich im Metier auskennt, eine Kette oder einen bekannteren Namen, denn es soll auf lange Frist geplant werden können», hält der Unternehmer fest. Die Büros und Ateliers hingegen werden noch nicht sofort vermietet, das sei noch etwas gar früh. Doch im Moment steht die Baustelle still, noch bevor die Bauarbeiter überhaupt anfangen konnten.

Warten, bis sich die Lage entschärft hat

«Seit einem Jahr ist der Gebäudekomplex komplett leer. Wir wären bereit, mit den Bauarbeiten zu beginnen. Allerdings warten wir im Moment noch ab, denn die Auflagen des Bundes könnten sich täglich verschärfen», sagt Sari. «Wir werden mit kleineren Ausräumarbeiten beginnen. Aber die richtigen Abrissarbeiten würden drei, vier Wochen dauern. Damit anzufangen und sie dann wieder aufgeben zu müssen, weil der Bund allenfalls Baustellen schliesst, ist sinnlos», findet der Bauherr.

Dennoch schaut Sari positiv in die Zukunft: «Trotz Corona gehe ich davon aus, dass die Migros im Frühling 2022 eröffnet werden kann.» Denn sobald die Lage sich stabilisiert, wird abgerissen, dann folgen der Aushub sowie der Bau des neuen Komplexes. «Die historische ‹Rössli›-Fassade werden wir, wie verlangt, aufwendig renovieren.» So sollen sich Villmergens historischer Charme mit der Moderne mischen und der Dorfkern noch weiter belebt werden. Sobald es die Corona-Krise eben zulässt.