Wohlen
Statt nur Eisbahn und Badi zu sanieren soll ein Sportpark entstehen

Um die Badi und die Eisbahn steht es nicht gut. Es braucht eine Gesamterneuerung. 23,4 Millionen soll der neue Sportpark Bünzmatt kosten – 13 Millionen davon muss die Gemeinde zahlen.

Andrea Weibel
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Sportpark Bünzmatt

Sportpark Bünzmatt

Aargauer Zeitung

Die Badi Wohlen ist stark erneuerungsbedürftig, die Eisbahn sogar noch schlimmer dran. Der Betrieb auf dem Eis kann bis Ende Saison 2017/2018 aufrechterhalten werden, danach wäre Schluss mit Eissport im Freiamt, denn «eine Sanierung reicht hier nicht mehr, es braucht eine Gesamterneuerung», sagt Vizeammann Paul Huwiler. Doch nach jahrelanger Planung stellt der Gemeinderat Wohlen nun ein grosses Gesamtprojekt vor: den Sportpark Bünzmatt. Er besteht politisch aus den zwei Projekten Schwimmbad und Eishalle.

Ersteres würde saniert, Letztere neu erbaut. Darüber hinaus stellt der Sportpark ein eigenständiges kleines Naherholungsgebiet dar. «Die Badi ist eine wunderschöne Parkanlage mit schönen alten Bäumen. Wir planen, ausserhalb der Badiöffnungszeiten die Schwimmbecken abzusperren und den Park für alle zu öffnen», erklärt Huwiler.

Hier kommt das Eisfeld hin: Patrick Amstutz (Finanzen Eisbahngenossenschaft), Gemeinderat Urs Kuhn, Vizeammann Paul Huwiler und Genossenschaftspräsident Urs Meier (v.l.) auf dem leeren Betonplatz, wo bisher im Winter das Eisfeld errichtet wurde.  

Hier kommt das Eisfeld hin: Patrick Amstutz (Finanzen Eisbahngenossenschaft), Gemeinderat Urs Kuhn, Vizeammann Paul Huwiler und Genossenschaftspräsident Urs Meier (v.l.) auf dem leeren Betonplatz, wo bisher im Winter das Eisfeld errichtet wurde.  

Andrea Weibel

Synergien nutzen

Gesamtprojekt gehen auch die anderen Benutzer des Areals nicht vergessen: Der Skatepark soll auf die grosse Betonplatte des bisherigen Eisfelds zügeln. Der Pétanque-Platz bleibt, wo er heute steht. Auch die Minigolfanlage wird weiterhin Teil des Sportparks sein. Zusätzlich sollen drei Beachvolleyball-Felder entstehen, die auch für Beachsoccer genutzt werden können.

«Eine der Hauptauflagen aus dem Einwohnerrat war es, Synergien zu nutzen», sagt Huwiler. Darum wird der heutige Badi-Eingang zum Nebeneingang degradiert, die denkmalgeschützten Betonpilze saniert und in Spitzenzeiten ein kleiner Gastro-Satellit entstehen. Haupteingang, Garderoben sowie das Restaurant mit Sonnendach werden alle im Eishallengebäude untergebracht, wo sie im Winter für Schlittschuhläufer, im Sommer für Badigäste genutzt werden können. Ausserdem soll das Restaurant ganzjährig geführt werden, an den wenigen Spitzentagen sollen Esswaren flexibel über eine Cateringfirma bestellt werden können.

Alles unter einem Dach

Aber nicht nur baulich, auch betrieblich sollen die beiden Projekte Badi und Eishalle gemeinsam organisiert werden, um auch hier Synergien zu nutzen. «Das Personal von Badi und Eisbahn ist bis auf eine Person sowieso das gleiche», so Gemeinderat Urs Kuhn. Betreiberin des gesamten Projektes Sportpark Bünzmatt soll künftig eine neue Betriebsgesellschaft sein, die aus der Eisbahn Wohlen Genossenschaft hervorgehen wird. Ihr werden auch Personal und Gastronomie unterstellt. Einzig die Nebenanlagen (Skatepark, Pétanque-Platz und Minigolf) werden von den jeweiligen Vereinen unterhalten. Mit einer neuen Ortsbushaltestelle soll der Haupteingang zudem besser erschlossen werden.

Komplizierte Kosten

Insgesamt kosten beide Projekte zusammen 23,4 Mio. Franken. Doch Patrick Amstutz, Finanzchef der Eisbahn-Genossenschaft, verdeutlicht: «Für die Wohlerinnen und Wohler sind zwei Zahlen viel wichtiger, und zwar 3 Millionen und 10 Millionen. Das sind die Beträge, die am Ende von der Gemeinde Wohlen übernommen werden müssten, alles andere wird ihr vom Swisslos-Sportfonds, von der Genossenschaft, Nachbargemeinden und anderen zurückerstattet.» Tatsächlich soll die Eishalle, die netto 12,3 Mio. Franken kostet, bei der Gemeinde mit 3 Mio. Franken zu Buche schlagen – und dieser Betrag soll als Aktienkapital eingesetzt werden, was der Gemeinde Mitspracherecht sichert.

Das Schwimmbad und die weiteren Sportanlagen werden rund 11 Mio. Franken kosten, wovon die Gemeinde Wohlen 10,4 Mio. Franken zu tragen haben wird. «Dabei haben wir auf so vieles verzichtet, wie nur irgendwie möglich und gleichzeitig sinnvoll war», so Huwiler. Kommentar rechts