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Die Aargauer Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Ingo Malm, ehemaliger Leiter des Ärztezentrums Mutschellen. Sie wirft ihm unter anderem vor, dass er als Arzt tätig war, obwohl im die Bewilligung entzogen worden war.
Mehrfacher Betrug, mehrfache Urkundenfälschung und Veruntreuung: Die Vorwürfe der Aargauer Staatsanwaltschaft an die Adresse von Ingo Malm sind happig. Wie von der AZ angekündigt, hat sie den 63-jährigen Deutschen beim Bezirksgericht Bremgarten angeklagt.
Malm darf nicht mehr als Arzt praktizieren, seit ihm die Berufsausübungsbewilligung entzogen wurde. Im August 2014 eröffnete er das Ärztezentrum Mutschellen in Berikon. Dort arbeitete er nach Darstellung der Staatsanwaltschaft allerdings nicht nur als Geschäftsführer, sondern auch als Arzt. Diese Leistungen soll er unter falschem Namen erfasst haben; er benutzte die Identität eines rechtmässig praktizierenden Arztes.
Diese Informationen gelangten auch zum Aargauischen Ärzteverband. Dort war die Besorgnis Ende letzten Jahres gross. Die Unterlagen habe man umgehend an das Gesundheitsdepartement weitergeleitet, sagte Vizepräsident Ulrich Bürgi.
Das Ärztezentrum häufte Schulden in der Höhe von über einer Million Franken an. Neben der widerrechtlichen Tätigkeit als Arzt soll Malm auch Arbeitnehmerbeiträge nicht weitergeleitet, Quellensteuern veruntreut und Misswirtschaft betrieben haben. Er anerkennt die Vorwürfe gemäss Staatsanwaltschaft teilweise. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt schon länger gegen Malm. Im Januar 2018 führte sie im Ärztezentrum eine Hausdurchsuchung durch und beantragte Untersuchungshaft. Malm sass bis März ein. Er kam frei, weil sein Haftentlassungsgesuch gutgeheissen wurde.
Welche Strafe die Staatsanwaltschaft für Malm fordert, gibt sie an der Hauptverhandlung bekannt. Wann diese stattfindet, ist noch unklar.
Im März verhängte das Gerichtspräsidium Bremgarten den Konkurs über die Ärztezentrum Mutschellen AG. Am 12. Oktober kommt es zur Liquidation. 292 Posten umfasst das Inventar. Einen Teil davon sehen Sie hier:
(mwa)