Oberlunkhofen
So erleben Primarschüler eine Woche im Schnee

Die Erst- bis Sechstklässler aus Oberlunkhofen verbringen eine Woche auf der Stockhütte.

Simon Kuhn
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Die Piste auf der Stockhütte oben ist voller Schülerinnen und Schüler der Schule Oberlunkhofen, die fleissig im Schnee trainieren.
6 Bilder
Schon nach kürzester Zeit lassen sich die ersten Erfolge sehen.
Nach der Abfahrt geht es mit dem Lift wieder nach oben.
Auf ein wenig Abwechslung in der Turnhalle haben sich alle gefreut.
Eine Woche im Schnee
Auch in der Küche wird fleissig mit angepackt.

Die Piste auf der Stockhütte oben ist voller Schülerinnen und Schüler der Schule Oberlunkhofen, die fleissig im Schnee trainieren.

Bilder: Simon Kuhn

Ich sitze in der Gondel von Emmetten zur Stockhütte, um die Schule Oberlunkhofen während ihres Skilagers zu besuchen. Auf dem Weg nach oben wird die Schneeschicht, welche die sonst grünen Flächen bedeckt, immer dicker, und die Nebelschwaden versperren mir die Sicht. Als ich auf der Bergstation aussteige, bläst mir ein eisiger Wind um die Ohren und dicke Schneeflocken fliegen mir ins Gesicht. Zum Skifahren ist das Wetter aber perfekt. Der lockere Schnee fällt stetig auf die Piste, sodass die Ski- und Snowboardkanten darin schön greifen können.

«Am Anfang ragten noch einzelne Grasflecken hervor», sagt Ruedi Nussbaumer, Hausabwart der Schule Oberlunkhofen und einer der Leiter des Skilagers. «Aber inzwischen hat es traumhaften Schnee, um zu fahren.» Dies bestätigen auch alle anderen Leiter, die nahe des Bügellifts an mir vorbeifahren, während ich Bilder von ihnen mache. Meine Position brauche ich nicht gross zu verändern, denn alle Schüler können schon dieselbe Piste herunterfahren. «Selbst die Kleinsten sind nach ein paar Tagen nicht mehr im Kinderpark. Es ist schön zu sehen, wie alle so schnell Fortschritte machen», sagt Nussbaumer.

Das Essen im Lager lässt nichts zu wünschen übrig

Über den Mittag geht es ins Lagerhaus. Dieses befindet sich nur wenige Minuten zu Fuss neben der Bergstation und ist passend mit einer Aargauer Fahne geschmückt. In der Hütte sind schon die ersten Kinder zurück von der Piste, und das Küchenteam arbeitet auf Hochtouren. 50 Bäuche müssen satt werden, das gibt entsprechend Arbeit. Serviert wird Kartoffelstock mit Bohnen und Pouletgeschnetzeltes. Alle nehmen genüsslich die ersten Bisse der lang ersehnten Mahlzeit, diverse Komplimente gehen an die Küche. «Es ist ein cooles Lager, und ich habe einige Fortschritte gemacht. Das Beste finde ich aber das Essen. Besonders das von heute», sagt die 10-jährige Vera. Selbst die Köchin Anita Thöny muss ihr eigenes Werk loben und sagt leise: «Es ist wirklich lecker.»

Während des Essens heben plötzlich alle ihre Hand und werden ruhig. Ein wenig verwirrt schaue ich mich um und strecke meine ebenfalls in die Luft. «Es geht darum, Ruhe zu schaffen. Jeder kann die Hand heben, wenn es ihm zu laut wird. Alle anderen ziehen nach und senken ihre Lautstärke», erklärt mir das Leiterteam. Nach dem Essen gibt es Dessert. Einige Eltern haben für die Lagerwoche einen Kuchen gebacken, und Ruedi Nussbaumer spendierte eine Ladung Cremeschnitten. Heute gibt es Fantakuchen.

Einen Nachmittag gibt es ohne den Schnee

Am Mittwochnachmittag gibt es eine Pause vom Schnee, was auch die Kinder willkommen heissen. Vom Lagerhaus aus geht es wieder zur Station Stockhütte. Dieses Mal aber nicht auf die Piste, sondern wieder ins Tal. Den Kinder steht dort den ganzen Nachmittag lang die Sporthalle der Schule Emmetten zur Verfügung. Angefangen wird mit einem «Törlifangis». Die Kinder sind voll dabei und rennen durch die ganze Halle. Ein Junge versucht auch die Umgebung auszunutzen und versteckt sich unauffällig hinter mir, während ich seine Freunde fotografiere. Danach gibt es eine Runde Fussball. Die Meinungen sind gespalten. Als aber Tim Graf, Praktikant und einer der Leiter, den Startpfiff gibt, sind alle wieder voller Ehrgeiz dabei. Während die Kinder in der Halle spielen, stellen die restlichen Leiter eine Überraschung auf. Lagerleiter Michael Felix sagt: «Wir bauen eine Schneebar vor der Hütte. Darauf wird später ein Apéro für die Kinder serviert.» Leider bin ich dann schon auf dem Rückweg ins Freiamt.