Villmergen
Seit 25 Jahren stets positiv im Berufsalltag

Kurzer Arbeitsweg, Vertrauen und Herausforderungen – das ist Michael Hundts Rezept für Zufriedenheit im Job

Nora Güdemann
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Nora Güdemann

Seit einem viertel Jahrhundert arbeitet Michael Hundt bereits bei den Gemeindewerken Villmergen – eine Entscheidung und eine Zeit, die er noch nie bereut hat.

Der 52-Jährige ist ausgebildeter Elektroinstallateur und leitet ein Team bestehend aus fünf Monteuren und drei Lernenden. «Vor 20 Jahren hat der ehemalige Leiter gekündet und ich bekam das Angebot, ihn zu ersetzten», erzählt Hundt.

Damals war er ein Weltenbummler, absolvierte mehrere Sprachaufenthalte, dann kam die Familie: «Sesshaftigkeit wurde plötzlich ein Thema und die Arbeit bei den Gemeindewerken garantierte eine gewisse Sicherheit», so Hundt.

Vor allem der kurze Arbeitsweg sei für ihn ein grosser Pluspunkt und biete mehr Lebensqualität. Auch das Verhältnis zu den Arbeitgebern und viele neue Herausforderungen waren ausschlaggebend dafür, dass Hundt nie das Bedürfnis hatte, den Arbeitsplatz zu wechseln.

Vertrauen als Grundlage

In den vergangenen 25 Jahren konnte sich der Elektroinstallateur ein umfangreiches Netzwerk zulegen, das ihm beim Kontakt mit den Kunden sehr hilfreich ist: «Meine Aufgabe ist es, das Team zu koordinieren und den Wunsch der Kunden möglichst effizient und kostensparend durchzuführen.»

Einfach sei das jedoch nicht immer. Hundt erzählt von den Unterschieden zwischen heute und vor 25 Jahren: «Moderne Technik bietet zwar mehr Möglichkeiten, aber die Gefahr besteht, dass man zu viel «Schnickschnack» verwendet.

Ich muss herausfinden, was der Auftraggeber wirklich braucht und was nicht.» Und mit einem Schmunzeln fügt er an: «Früher hat man meistens zuerst geplant und dann gebaut, heute baut man manchmal zuerst und plant erst dann – das ist natürlich eine zugespitzte Aussage.»

Hundt betont, dass es wichtig sei, immer mit der Zeit zu gehen, und sich nicht in der Vergangenheit festzufahren. Doch an ein Ereignis, kurz nach seiner Einstellung, denkt er gerne zurück: «Mein Vorgesetzter erledigte alle grossen Projekte selbst und hatte damit viel Arbeit. Ich ging damals auf ihn zu und sagte, dass er mir doch auch ein solches Projekt zuteilen könne. Er schenkte mir sein Vertrauen und bereute es nicht.»

Dieses Erlebnis bestärkt Hundt auch heute noch in seiner Philosophie, immer positiv zu denken: «Vertrauen zu geben ist sehr wichtig, ich merke es bei den Lernenden. Meistens wird man auch nicht enttäuscht und kann mit ansehen, wie sie sich weiterentwickeln.»

Auch Lob zu verteilen gehöre dazu und stärke die Motivation: «Einfach ist es nicht, immer mit einer positiven Grundhaltung aufzutreten. Auf dem Bau herrscht ein harter Ton. Existiert ein Problem, wird es ausdiskutiert, sodass man wieder in guter Atmosphäre weiterarbeiten kann.»

Herausforderungen und spezielle Projekte sind heute noch die Hauptgründe dafür, warum Hundt seine Arbeit so gerne macht: «Momentan sind wir beim Bau der neuen Villmerger Schulanlage Mühlematten involviert.»

Privat vielseitig engagiert

Auch privat scheut der 52-Jährige keine Anstrengungen: «Biken und Klettern im Sommer, Langlaufen und Skitouren im Winter.» Sollte man Hundt in seinem Büro der Gemeindewerke Villmergen besuchen, läuft man durch einen langen Korridor – geschmückt mit seiner zweiten Leidenschaft: «Ich fotografiere sehr gerne und bearbeite die Bilder danach.» Die Kunstwerke sind gross, abstrakt und bringen erfrischend viel Farbe in die sonst eher gräuliche Zentrale.

Und welche Ziele verfolgt Hundt nun nach 25 Jahren? «Es bleibt so ziemlich alles beim alten», antwortet er. «Meine drei Kinder sind alle noch in der Ausbildung, der Jüngste fängt eine Lehre als Zimmermann an, der Grosse ist Informatiker und zieht bald aus und meine Tochter wird medizinische Praxisassistentin.»