Sarmenstorf
Asseln, Milben und Springschwänze: Grabenstorfer werfen ihre Unterhosen den wilden Tieren zum Frass vor

Im Rahmen des Theaterprojekts Grabenstorf lassen die Sarmenstorfer Kulturschaffenden am 30. April alle Interessierten ihre Baumwollunterhosen vergraben. Nach zwei Monaten werden sie wieder ausgegraben. Dann kommt raus, was die Natur damit gemacht hat.

Andrea Weibel
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Die Grabenstorfer graben für ein echtes Forschungsprojekt ihre Unterhosen ein. Alle Interessierten können am 30. April mitmachen.

Die Grabenstorfer graben für ein echtes Forschungsprojekt ihre Unterhosen ein. Alle Interessierten können am 30. April mitmachen.

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In jedem Kubikmeter Boden leben Milliarden von Tieren, Bakterien und Pilzen. Die Grabenstorfer wissen: «Dies lässt sich spielend leicht mit einer Baumwollunterhose beweisen.» Wo, wenn nicht bei ihnen, werden dazu tatsächlich Unterhosen vergraben?

Im Namen des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und der Schweizerischen Bundesanstalt für landwirtschaftliche Forschung Agroscope gibt es tatsächlich eine Forschung dazu. In nur zwei Monaten fressen sich – je nach Bodenbeschaffenheit – mehr oder weniger Bodenlebewesen wie Asseln, Milben, Springschwänze oder Pilze durch das Baumwollgewebe.

Und genau das sollen nun auch die Interessierten in Sarmenstorf erleben können. «Mache mit und werde zum Forscher und Forscherin mit spektakulären und deutlich sichtbaren Beweisspuren», schreiben die Organisierenden des Kulturjahres rund ums grosse Freilichttheaterprojekt Grabenstorf. Eingeladen sind Sarmenstorferinnen und Sarmenstorfer jeden Alters.

Jede vergrabene Unterhose erhält ein Namenskärtchen

Vergraben werden die Baumwollunterhosen – sie können selbst mitgebracht oder vor Ort bezogen werden – am Samstag, 30. April, um 13.30 Uhr beim Grabologielabor direkt neben dem Lindenplatz. Schaufel und Spaten sind vorhanden vor Ort. Die Grabenden dürfen aber auch gerne eigenes Grabwerkzeug mitbringen.

Was machen die Asseln, Pilze und anderen Lebewesen wohl mit den Unterhosen?

Was machen die Asseln, Pilze und anderen Lebewesen wohl mit den Unterhosen?

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Jede und jeder gräbt ein Loch, das 20 bis 30 Zentimeter tief ist. «Die Unterhosen werden dann eingegraben, sodass der Saum noch oben herausschaut», schreiben die Organisierenden. Jede und jeder Grabende erhält ein Namenskärtchen, damit klar ist, wo wessen Unterhosen vergraben sind.

Am Samstag, 25. Juni, werden sie, ebenfalls um 13.30 Uhr, wieder von den Besitzerinnen und Besitzern ausgegraben. Dann wird erkennbar sein, was die Natur in der Zwischenzeit mit der Unterwäsche angestellt hat. «Die Unterhosen mit dem Namenskärtchen werden dann an der Wand des Grabologielabors aufgehängt» oder können gleich wieder nach Hause mitgenommen werden.

Anmeldung auf www.grabenstorf.ch oder einfach nur kommen.