Rottenschwil
Das Ende eines Unfall-Hotspots ist eingeläutet: Kanton plant Massnahmen an der heiklen Kreuzung

Kreisingenieur Manuel Baldi informierte diese Woche über die beiden neuen Kreisel auf der Mohrentalstrasse sowie die geplante Strassensanierung. Das Projekt soll den Unfall-Hotspot in Rottenschwil deutlich entschärfen.

Nathalie Wolgensinger
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Immer wieder ein Unfallschwerpunkt: der Abzweiger von der Mohrentalstrasse in Richtung Rottenschwil.

Immer wieder ein Unfallschwerpunkt: der Abzweiger von der Mohrentalstrasse in Richtung Rottenschwil.

Bild: Melanie Burgener

Wer schon mal während des Feierabendverkehrs von Rottenschwil her in die Mohrentalstrasse einbiegen wollte, der weiss um die Notwendigkeit eines Kreisels. Kreisingenieur Manuel Baldi sagt:

«Der Verkehr ist morgens und abends derart dicht, dass es für die Verkehrsteilnehmer sehr schwierig ist, einzubiegen. »

Noch schwieriger ist es für Fahrradfahrer, die von Besenbüren her nach Rottenschwil unterwegs sind. Sie mussten bisher auf dicht befahrene Kantonsstrasse einschwenken, um in Richtung Rottenschwil abzuzweigen. Die Unfallzahlen der letzten Jahre sprechen eine deutliche Sprache: In den vergangenen sechs Jahren zählte man auf dem Abzweiger in Richtung Rottenschwil acht Unfälle mit Verletzten.

Manuel Baldi ergänzt: «Dabei handelt sich sich um die Unfälle, bei denen die Polizei aufgeboten wurde, es gab bestimmt einige mehr, bei der es nur Blechschaden gab.»

Nun soll diese Strecke sicherer werden. Dass die Arbeiten in Angriff genommen werden, ist auch dem Zustand des Strassenbelages geschuldet, dieser wurde letztmals vor 25 Jahren saniert. Geplant ist der Bau zweier Kreisel, die massgeblich zur Verkehrssicherheit beitragen. Ebenfalls Teil des Projektes sind deutlich grössere Busbuchten und die Sanierung von drei Bushaltestellen.

Sie werden so ausgebaut, dass sie auch für Menschen mit Behinderung einfacher zu benutzen sind. Kernstück des 9 Millionen teuren Sanierungs- und Ausbauprojektes sind aber die beiden Kreisel auf der Höhe der Gemeinden Besenbüren und Rottenschwil.

Das Linksabbiege-Verbot kommt nicht

Den ursprünglichen Plan, das Linksabbiegen von und nach Werd zu verbieten, hat man fallengelassen. Die Gemeinde Rottenschwil befürchtete, dass dies für zusätzlichen Mehrverkehr im sonst schon verkehrsgeplagten Dorf sorgen wird. «Dieses Verbot hätte zwar die Verkehrssicherheit deutlich verbessert, wir haben es nun aber aus dem Projekt gestrichen», so Baldi.

Der grössere der beiden Kreisel, jener auf der Höhe Rottenschwil, weist einen Durchmesser von 36 Metern auf. Er soll unter anderem den Velofahrern das Queren vereinfachen. In Richtung Aristau ist zudem eine Mittelinsel geplant, die den Verkehr zusätzlich abbremst und den Velofahrern die Gelegenheit gibt, einen Zwischenstopp einzulegen.

Das Teilstück, das die beiden Kreisel verbindet, wird saniert und erhält einen zusätzlichen Fahrradstreifen. Die Bushaltestelle Nord ist ebenfalls Teil des Sanierungsprojektes. Der Kreisel auf der Höhe von Besenbüren wird mit 32 Metern Durchmesser etwas kleiner, was den topografischen Verhältnissen geschuldet ist.

Die Verbindungsstrasse in Richtung Besenbüren soll ausgebaut und talwärts mit einem Fahrradstreifen versehen werden. Die Gemeinde Besenbüren wird sich mit 140'000 Franken an den Baukosten an der Innerortsstrecke beteiligen.

In einem ersten Schritt findet nun die Projektauflage statt. Die Verbreiterung der Strasse und die beiden Kreisel machen den Erwerb von 3300 Quadratmeter Land notwendig, so Baldi. Wird man sich mit den Landeigentümern einig und gehen keine Einsprachen ein, sollen im Sommer 2023 die Bauarbeiten starten. Ein gutes Jahr später, im Herbst 2024, rechnet Baldi mit der Fertigstellung des Projektes.

Über 200 Kreisel gibt es im Aargau – viele Projekte wurden nie realisiert

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