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Das neue Schulhaus soll sich einst unauffällig in die bestehende Schulanlage einfügen. Geplant ist nicht nur ein Neubau, die Schulhäuser Riedmatt 1 und 2, die 1974 gebaut wurden, sollen auch renoviert werden.
Das neue Schulhaus in Niederwil ist kein 08/15-Projekt. Was den Vorschlag der beiden Architekten Dominik Gubler und Oliver Menzi auszeichnet, sind aber nicht etwa abenteuerliche Formen oder schrille Farben. «Die Gesamtanlage war uns das wichtigste Anliegen», sagt Menzi. «Der bestehende Sockel wird weitergebaut, es entsteht ein natürlicher Übergang.»
Auch die Baukommission streicht hervor, das zweigeschossige Gebäude passe sich «optimal in das Landschaftsbild ein» und gliedere sich unauffällig an die bestehenden Schulanlagen an. Insgesamt 17 Architekturbüros wurden im Einladungsverfahren angeschrieben, fünf haben Projekte eingereicht, drei haben es in die engere Auswahl geschafft.
Der Sieger war eindeutig: Einstimmig hat die Baukommission dem Gemeinderat das Projekt der a4D Architekten AG empfohlen, dieser ist der Empfehlung einstimmig gefolgt. Und nachdem keine Einsprachen erfolgten, steht nun auch fest, dass niemand mehr den Sieger vom Thron stossen kann.
Geplant ist nicht nur ein Neubau, die Schulhäuser Riedmatt 1 und 2, die 1974 gebaut wurden, sollen auch renoviert werden. «Hier werden wir nur die nötigsten Änderungen vornehmen, die Struktur soll erhalten bleiben», sagt Gubler. Die Gebäude werden nach der Renovation rollstuhlgängig sein. «Ziel ist es, an der nächsten Sommergmeind einen entsprechenden Kredit zur Abstimmung zu bringen», sagt Gemeindeammann Walter Koch. Laut einer groben Schätzung (plus/minus 20 Prozent) dürfte das Schulhaus um die 6,8 Millionen kosten, zusammen mit der Renovierung wird der Kredit um die 9 Millionen betragen.
Die Gemeinde wächst um rund 100 Leute pro Jahr. «Der Schulraum ist seit Jahren knapp, wenn nicht ungenügend», erklärt Gemeinderat Stefan Maurer. Der Zeitplan ist deshalb straff gehalten, man möchte möglichst ohne Provisorien auskommen. Für das Siegerprojekt ein Vorteil. Es ist nämlich auch das Gebäude, dass die Aussicht der Nachbarn am wenigsten beeinträchtigt, deshalb hat es wohl die besten Chancen, ohne Einsprachen durchzukommen. «Zudem wollten wir haushälterisch mit den Landreserven umgehen», so Gubler.
Ebenfalls gefordert waren Vorschläge, wie die Schulanlage in Zukunft erweitert werden könnte, falls noch mehr Platz nötig wäre. Der geplante Neubau könnte in diesem Falle noch um einen Stock erweitert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der hintere Bereich der Schulanlage besser erschlossen wird, das Biotop bleibt erhalten und die Schüler erhalten einen zweiten Pausenplatz. Zudem können die Räume für die Tagesstrukturen auch fremdgenutzt werden.
Nun wird ein Vorprojekt und anschliessend das Bauprojekt ausgearbeitet, dann werden genauere Kostenschätzungen möglich sein. Einige Abklärungen wurden auch schon bezüglich des Gemeindehauses gemacht, das die Gemeinde sanieren möchte. «Die Projekte hängen gewissermassen zusammen», erklärt Koch. Abgeklärt wurde, ob das Gemeindehaus an einem geeigneten Standort ist und ob eine Renovation möglich ist. «An der Gemeindeversammlung möchten wir informieren, wie es weitergeht», so Koch, man wolle auf Fragen vorbereitet sein.