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Die Wiederkehr Recycling AG plant Grosses. Sie will neue Technologien und Abfallkategorien einführen. Dafür braucht sie viel Platz. Für die Erweiterung um 1,5 Hektaren soll der kantonale Richtplan angepasst werden.
Die Wiederkehr Recycling AG (Wierec) ist weltweit tätig. Um in der Wiederverwertungsbranche bestehen zu können, plant die Waltenschwiler Firma mit ihren 90 Angestellten neue Technologien und neue Abfallkategorien einzuführen.
Die Aufbereitung von schwermetallhaltigem Schlamm und das Kunststoffrecycling soll ausgebaut werden. Ein Umweltbericht kommt zum Schluss, dass durch die geplanten Neuanlagen täglich zusätzlich 300 Tonnen Material angeliefert werden.
Es sei gesamthaft mit je 75 Lastwagen-Zu- und -Wegfahrten zu rechnen. Ausserdem werden täglich 120 Personen hin- und wieder wegfahren. Gleichzeitig soll der An- und Abtransport per Bahn um 20 bis 50 Prozent ausbaut werden.
Örtliche Konzentration des Recyclings
Um die Pläne auszuführen, braucht die Wierec Platz. Inhaber Peter Wiederkehr möchte das Betriebsgelände nach Süden um 1.5 Hektaren erweitern. Er verspricht sich betriebliche Synergien und eine optimierte betriebsinterne Organisation, wie aus einer Informationsschrift des Kantons hervorgeht.
Als Folge der Erweiterung resultiere zudem eine geringere Lärmbelastung für die benachbarten Quartiere. Auf ausgelagerte Recyclingplätze wie bei der Ferrowohlen könne verzichtet werden.
Zurzeit befindet sich das Projekt in der Mitwirkungsphase. Die Planänderung liegt bis Anfang Juli in der Gemeindekanzlei Waltenschwil öffentlich auf. Allein die Tatsache, dass für die Baulanderweiterung eine kantonale Richtplananpassung durchgeführt werden muss, zeigt, dass es sich bei der vorliegenden Einzonung um ein Grossprojekt handelt.
Die zuständige Stelle beim Kanton findet, der Antrag der Wierec auf zusätzliche 15 000 m2 Bauland liege im öffentlichen Interesse. «Eine Erweiterung des bestehenden Betriebsareals ist der Schaffung von Aussenplätzen vorzuziehen», schreibt das Amt für Raumplanung.
Dass die Wierec mehr Land braucht, ist unbestritten. Aktuell hat sie in der Ferrowohlen 3000 m2 und auf einem Areal bei der Kartbahn 2000 m2 zugemietet.
Wald wird nach Süden verlegt
Die laufende Richtplanänderung ist für die Behörden verbindlich, nicht aber für die Grundeigentümer. Für diese gilt die Bau- und Nutzungsordnung (BNO). Im November befindet das Waltenschwiler Stimmvolk über eine definitive Einzonung im «Heuelacher».
Grösste Veränderung in der BNO stellt die Umwandlung der bisherigen Shredderzone in die Recyclingzone dar. Die Shredderzone, die in den 80er-Jahren explizit für den Betrieb eines Autoabbruchs erstellt wurde, wird aufgehoben und durch die Recyclingzone ersetzt, inklusive der geplanten 1,5 Hektaren grossen Erweiterung im Heuelacher.
Die Wierec muss für einen fünf Meter breiten Grünstreifen als Abschluss zum Kulturland sorgen. Das Tägernhölzli wird gerodet und am Süd-Ende der Recyclingzone neu aufgeforstet.