Wohlen
Räubergeschichte: Junge Frau ergaunert mit Mitleid-Masche tausende Franken

Fies: Eine 17-jährige Österreicherin nützte die Hilfsbereitschaft einer 78-jährigen Seniorin schamlos aus, indem sie ihr erzählte, sie sei ein Opfer von Menschenhändler. Die Seniorin händigte ihr mehrere tausend Franken aus.

Remo Hess
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Nicht die Geschichte vom bösen Wolf, aber ein anderes Märchen erzählte die Bettlerin der Seniorin.

Nicht die Geschichte vom bösen Wolf, aber ein anderes Märchen erzählte die Bettlerin der Seniorin.

Eine 78-jährige Schweizerin besuchte am Dienstag letzter Woche in Wohlen den morgendlichen Gottesdienst, als eine junge Frau die Kirche betrat. Diese setzte sich neben die Seniorin und klagte über Probleme. Hilfsbereit begleitete die Seniorin die Frau nach draussen, wo diese erzählte, wie sie von Schleppern vom Balkan in die Schweiz gebracht worden sei. Die abenteuerliche Geschichte endete mit der Bitte um finanzielle Unterstützung.

Ein teures Märchen

Voller Mitleid gab die 78-Jährige dem Drängen nach und hob anschliessend auf der Bank mehrere tausend Franken ab. Die junge Frau bestand schliesslich darauf, dass sie ihre grosszügige Spenderin eine Woche später wieder in der Kirche treffen wolle.

Die Seniorin beschlich in der Folge ein schlechtes Gefühl, was sie bewog, die Kantonspolizei einzuschalten. Diese überwachte die Kirche am vergangenen Dienstag, wobei die Unbekannte prompt auftauchte und sich zu ihrem Opfer gesellte.

Die Polizisten nahmen die Frau an Ort und Stelle fest. Bei der Festgenommenen handelte es sich um eine 17-jährige Österreicherin ohne Wohnsitz in der Schweiz. Die mutmassliche Betrügerin befindet sich für die weiteren Ermittlungen in Haft. Vom erbettelten Geld fehlt jede Spur.