Ein Weiterbildungskurs des Naturama Aargau zeigte den ökologischen Wert von Hecken und deren Pflege auf. Nur wenn Hecken fachmännisch unterhalten werden, können den erwünschten ökologischen Nutzen bringtn.
Hecken sind ökologisch wertvoll. Damit sie das bleiben, benötigen sie Pflege. Im Murimoos hat das Naturama Aargau gestern aus diesem Grund einen Weiterbildungskurs zur Heckenpflege mit einer Demonstration der verschiedenen Methoden durchgeführt. Das Interesse war gross: Über 50 Personen liessen sich die Geräte und Maschinen vorführen.
Grosser ökologischer Wert
«Heckenpflege ist keine Hexerei», betonte Thomas Baumann vom Naturama. Und der grösste Fehler, den man machen kann, ist nichts zu machen. «Wenn wir die Hecken sich selbst überlassen, verlieren sie ihren ökologischen Wert.» Und der ist beträchtlich. Sie vernetzen die Lebensräume zwischen den Wäldern, «sie sind die Strassen für Tiere und Pflanzen», wie Baumann betonte. In Hecken brüten nicht nur Vögel wie der Zaunkönig oder die Goldammer, hier sind auch Zauneidechse, Blindschleiche, Wiesel, Igel und Mäuse zu Hause. Aber nur wenn das «Wohnklima» stimmt. Und das wird mit gelegentlichem Rückschnitt gefördert.
Verschiedene Methoden
Ob man die Hecke auf den Stock setzt, wie es vor allem früher üblich war, oder sie selektiv durchforstet, wie es heute im Sinne des Naturschutzes gefördert wird – beide Methoden haben das Ziel, die Hecke zu verjüngen und qualitativ zu verbessern. Das Gleiche gilt für das Einkürzen. Angst muss man nicht haben, dass ein Kahlschlag entsteht. «Einheimische Sträucher – besonders wertvoll in Hecken sind Heckenrose, Schwarzdorn und Weissdorn – schlagen wieder aus und wachsen in kurzer Zeit erneut in die Höhe», machte Baumann klar. Immer sollte aber auf das Ausmähen der Hecke verzichtet werden, wie er unterstrich. Der niedrige Bewuchs in der Hecke bietet Lebensraum für Kleintiere. Da macht es auch Sinn, abgeschnittene Äste allenfalls zerkleinert vor Ort liegen zu lassen. «Das spart Arbeit und bietet dem Boden Schutz.»
Effiziente Maschinen
Hecken werden zunehmend maschinell gepflegt, wie Murimoos-Betriebsleiter Alois Koller aufzeigte. Im Murimoos wurden schon vor vielen Jahren Hecken bewusst gepflanzt, als ökologische Aufwertung, aber auch als Windschutz. Der Einsatz von Maschinen ermöglicht nicht nur eine effizientere und damit wirtschaftlichere Heckenpflege, sondern dient auch der Sicherheit der Arbeitenden. «In der Kabine ist der Maschinist sicher, schon aus dieser Sicht lohnt sich die Investition in Maschinen», unterstrich Koller. Das heisst nun nicht, dass jeder Bauer selber teuere Maschinen anschaffen muss. «Wenn man sieht, wie sicher und effizient Hecken mit diesen Maschinen bewirtschaftet werden, stellt man schnell den lohnenden Einsatz von Lohnunternehmern fest.»
Bei Demonstrationen konnten die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer sehen, wie leistungsfähige Geräte in den Einsatz kommen.
Weitere Informationen bietet die Website des Naturamas: www. naturama.ch