Oberlunkhofen
Preis für einen Holzofen, der Wärme lange speichert und nur langsam abgibt

Das Ehepaar Stefan und Carol Kaufmann gewinnt den diesjährigen Freiämter Holzenergiepreis. Den Preis erhält die Familie wegen ihres ungewöhnlichen Holzofens: Er kann Wärme lange speichern.

Lukas Schumacher
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Preisstifter und -gewinner (von links): Stefan Wietlisbach, Präsident Holzenergie Freiamt, Förster Urs Huber, Holzenergie-Geschäftsführer Jules Pikali, Preisträger Carol und Stefan Kaufmann-Wong.

Preisstifter und -gewinner (von links): Stefan Wietlisbach, Präsident Holzenergie Freiamt, Förster Urs Huber, Holzenergie-Geschäftsführer Jules Pikali, Preisträger Carol und Stefan Kaufmann-Wong.

Lukas Schumacher

Stefan und Carol Kaufmann-Wong sind mit dem Freiämter Holzenergiepreis 2012 geehrt worden. Das Ehepaar erhielt den ideellen Preis – eine Gussplakette mit der Aufschrift «Hier wird mit Holz geheizt» – in seinem neuen Haus am Rebenweg in Oberlunkhofen. Ausserdem bekamen die Kaufmanns zwei Ster Holz geschenkt, die Förster Urs Huber auslieferte. Einen weiteren Ster Brennholz (1 Ster = ca 500 Kilo Hartholz) spendete per Gutschein die Gemeinde Oberlunkhofen.

Erfinder und Verleiher des jährlichen Ehrenpreises ist der Verein Holzenergie Freiamt, der sich stark für die lokale Nutzung von Brennholz engagiert.

Holzofen mit Hypokausten-System

Den Preis gewann die Familie Kaufmann wegen ihres ungewöhnlichen Holzofens, einer Stückholzheizung mit spezieller Wärmeverteilung. Die Stückholzheizung bewirkt eine lange Speicherung der Wärme und eine kontinuierliche Wärmeabgabe. Ein Hypokaustensystem in Form von hohlen Tonwänden in den Zimmern sorgt für die Verteilung der Wärme im ganzen Haus. In den Tonwänden wird die zirkulierende heisse Luft ohne Elektrizität bewegt.

Die Familie Kaufmann wird pro Winter voraussichtlich 4 Ster Hartholz oder 6 Ster Tannenholz zum Heizen benötigen. Der Hausherr muss, wenn es draussen kalt ist, täglich einen kleinen Effort leisten, damit es drinnen behaglich wird. «Das Anfeuern dauert jeweils einige Minuten», teilte Stefan Kaufmann schmunzelnd mit, «aber es macht mir Freude.» Fällt die Aussentemperatur unter 5 Grad, muss Kaufmann zweimal täglich anfeuern.

Ökologisches Spitzenhaus

Das Wohngebäude, in dem Stefan und Carol Kaufmann seit gut drei Monaten leben, ist ein Holzhaus mit einer kompakten, wärmegedämmten Gebäudehülle aus Lärchenholz. Im Innern bewirken Erlen- und Tannenholz eine heimelige Atmosphäre. Das benötigte Warmwasser wird durch Sonnenkollektoren produziert. Zudem erzeugt eine Photovoltaikanlage jährlich rund 3000 Kilowattstunden Strom, der ins Netz eingespeist wird. Auch das indirekte Sonnenlicht wird genutzt. Dies über grosse Südfenster und über den Wintergarten, der mit Speichermasse ausgestattet ist und daher die Wärme bis weit in die Nacht hinein speichern kann. Das Regenwasser wird in einem Kellertank gesammelt und mittels einer einfachen Pumpe zu den Toiletten, der Waschmaschine oder dem Gartenhahn geleitet.