Das Pflegezentrum Reusspark baut eine neue Abteilung für demente Patienten auf und sucht 60 bis 70 Angestellte. Weil der Stellenmarkt ausgetrocknet ist, wird auf Facebook nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesucht.
Wer im Pflegebereich einen guten und sicheren Arbeitsplatz sucht, wäre beim Reusspark in Niederwil an der richtigen Adresse: Denn das Pflegezentrum eröffnet im Oktober im umgebauten früheren Personalhaus eine neue Pflegeabteilung für demente Patienten und sucht 60 bis 70 gut qualifizierte Angestellte für die offenen 45 Vollzeitstellen. Der Reusspark beschäftigt zurzeit 340 Angestellte und 60 Lernende.
Eröffnung in Etappen vorgesehen
«Wir hoffen auch auf Bewerbungen aus dem benachbarten Ausland, namentlich aus Deutschland, ungeachtet der wenig überlegten öffentlichen Äusserungen einiger Politikerinnen und Politiker zu diesem Thema», stellte Vereinspräsident Werner Huber (Wohlen) an der Generalversammlung des Vereins Gnadenthal fest. Allerdings braucht der Reusspark das Personal nicht «auf einen Chlapf». Die neue Pflegeabteilung im Haus «Rotonda», das wegen seiner halbrunden Gebäudeform so heisst, wird in Etappen zwischen Oktober 2012 und März 2013 belegt.
Besonders willkommen seien auch Wiedereinsteigerinnen, hiess es an der Versammlung. Da der Stellenmarkt ausgetrocknet ist, sucht der Reusspark das Personal nicht nur mit Zeitungsinseraten, sondern auch mit Stellplakaten, Autoklebern, Kinowerbung und den heute geläufigen sozialen Medien wie dem Facebook.
Für weitere zehn demente Patienten baut der Reusspark neben dem Haus «Rotonda» eine bestehende, aber nicht mehr zeitgemäss eingerichtete Abteilung im Klostertrakt für 1,3 Millionen Franken um. Die Versammlung bewilligte den Baukredit einstimmig. Mit eindrücklichen Fotografien zeigte Reusspark-Direktor Thomas Peterhans, dass der Umbau beileibe kein Luxus ist, sondern einen Notstand behebt, den sich ein zeitgemässes Heim wie der Reusspark nicht mehr leisten kann.
Kadermann für Hotellerie
Eine wichtige Kaderstelle konnte der Reusspark bereits besetzen: Als neuen Leiter der Hotellerie stellte die Geschäftsleitung den Gastronomiefachmann Bruno Zehren (45) aus Anglikon ein. Er ist mit seinem eingespielten Team für die Hauswirtschaft und die Verpflegung im Heim, im Café Reuss und ab Frühling 2013 für das neu gestaltete Restaurant Gnadenthal verantwortlich. Das Restaurant wird gegenwärtig total umgebaut. Es soll wieder wie früher zu einem beliebten Treffpunkt für die ganze Region werden.
Werner Huber äusserte sich auch den steigenden Pflegekosten. Positiv sei, dass die Heime nun den Aufwand in drei Gruppen (Hotellerie, Betreuung und Pflege) aufteilen müssten. Negativ sei, dass verschiedene Heime den Aufwand nicht klar voneinander abgrenzten. Hier bestehe noch ein «grosser Aufklärungsbedarf», bemerkte Huber. Älter zu werden, habe halt seinen Preis, «ähnlich wie die vielen Verkehrskreisel bei Strassenkreuzungen, die zusätzlichen Spuren auf Autobahnen und die Sportanlagen.» Für den Einsatz der vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die das Personal entlasten, zeigte sich Huber besonders dankbar. Die im Reusspark gebotenen kulturellen Veranstaltungen sorgten zudem dafür, dass der Reusspark über die Region hinaus bekannt sei.
Finanziell auf Kurs
Finanziell sei der Reusspark auf Kurs, erwähnte Huber: Bei einem Umsatz von 25,7 Millionen Franken schloss die Rechnung 2011 mit einem kleinen Überschuss ab. Die geplante Umstellung der Heizungsanlage auf Biogas, die heute mit Holzschnitzeln betrieben wird, bezeichnete der Vereinspräsident als sinnvoll.