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Nach dem Ende der langen «Kulturbeiz»-Ära im Wohler Chappelehof sind nun die Nachfolger im Gastrobereich bekannt. Fritz Züger und Franziska Meyer, die schon die «BrauGarage» in Reinach führen, eröffnen die neue «Chappelebeiz».
Ein knappes halbes Jahr nach dem Ende der kultigen «Kulturbeiz», die 14 Jahre lang die Wohler Gastroszene bereicherte, kommt wieder Leben in den Gastronomiebereich des Chappelehofs. Der Verein St.Leonhard, der Träger des Chappelehofs, hat Nachfolger gefunden.
Die Dottiker Fritz Züger und Franziska Meyer übernehmen die Pacht und eröffnen im Juni unter dem neuen Namen «Chappelebeiz» wieder. Vereinspräsident Paul Huwiler erklärt bei der Vorstellung der neuen Pächter: «Wir freuen uns, dass wir das Restaurant so schnell wieder öffnen können. Es wird eine Zwischennutzung sein, bis wir ungefähr in einem Jahr mit dem geplanten Umbau beginnen.» Die Finanzierung des 12-Millionen-Projekts soll bis Ende Jahr stehen. Es sei durchaus denkbar, dass es danach mit den beiden Pächtern weitergehen könne, so Huwiler.
Für den St.Leonhard-Verein stand von Anfang an fest, dass es auch in Zukunft keinen Chappelehof ohne Restaurant geben soll. Monika Küng, zuständig fürs Ressort Gastronomie, sagt: «Es soll eine Art Café-Bar-Treffpunkt werden, der ganztägig sechs bis sieben Tage in der Woche offen hat. Die Beiz soll eine Stube für alle Leute von Wohlen sein. Begleitet von inszenierten Innen- und Aussenräumen.»
Die neuen Pächter hätten sie mit ihrem Konzept überzeugt, das ein abwechslungsreiches kulinarisches und kulturelles Angebot beinhalte. Küng sagt weiter:
«Uns ist aber auch bewusst, dass momentan die Gastronomie wegen der Coronapandemie ein schwieriges Umfeld ist.»
Dies kann Fritz Züger nur bestätigen. Denn die «Chappelebeiz» wird neben der «BrauGarage» in Reinach der zweite Betrieb des Duos Züger/Meyer sein. Er hat sich seit rund zehn Jahren dem Bierbrauen verschrieben und produziert in Gränichen unter der Marke Rabenbrau. Seit 2018 führt er mit seiner Partnerin Franziska Meyer zusätzlich die kleine Mikro-Gasthausbrauerei BrauGarage.
«Weil das Konzept gut ankommt, hat es uns gluschtig gemacht, über die Dorfgrenzen hinaus etwas zu wagen und in Wohlen das Thema Beizen und Bier zu verbinden», erklärt Züger. Über den Verein Bünzwasser, den er kannte, sei der Kontakt nach Wohlen zu Stande gekommen.
Die neuen Pächter möchten mit ihrem Konzept vor allem regionale kleine Brauereien und deren Biere fördern. Es sei für solche wichtig, dass sie bei Restaurants direkt ab dem Zapfhahn liefern können. Deshalb sollen sie auch in der «Chappelebeiz» zum Zug kommen.
Franziska Meyer ist zuversichtlich, dass es auch in Wohlen klappen wird. Über die «BrauGarage» weiss sie zu erzählen: «Es ist schön zu sehen, wie die Leute kommen und sich an die Tische setzen. Wir sind offen für alle. Es besuchen uns nach dem Feierabend sowie Anzugträger wie auch Arbeiter.» So soll es auch in Wohlen sein. Bodenständig und gesellig mit Mittagsmenus und Imbissen.
Und natürlich wird es in der «Chappelebeiz» auch eine Spezialität geben: «Das Bier vo Wohle.» Fritz Züger hat bereits ein Rezept ausgetüftelt und beginnt in diesen Tagen mit der ersten grösseren Produktion über 500 Liter. Vorläufig noch im Wynental. Dazu werden auch ein eigenes Logo und ein passendes Bierglas gehören. Er sagt:
«Das Ziel ist aber, das ‹Bier vo Wohle› eines Tages in Wohlen zu brauen, damit es wirklich authentisch ist.»
Wann die «Chappelebeiz» im Juni erstmals öffnet, ist noch unsicher. Züger sagt: «Es dürfte wohl erst der Fall sein, wenn die Beizen auch drinnen wieder bedienen können. Wir sind optimistisch, dass es im Juni so weit sein wird.» Zurzeit läuft die Personalrekrutierung. «Sie ist wichtig, denn die Gäste sollen sich bei uns wohlfühlen», erklärt Züger.