Seit rund vier Jahren diskutieren der Niederwiler Gemeinderat und die Bevölkerung über eine neue Asylunterkunft. Jetzt wurde die Baubewilligung erteilt, und der Baustart ist gesetzt. Gemeindeschreiber Huber erklärt, wieso Ukraineflüchtlinge aber nicht von diesem Neubau profitieren werden.
Die Asylsuchenden Niederwils brauchen eine neue Unterkunft. Das ist schon seit gut vier Jahren klar. Doch wie in vielen Gemeinden sorgte dieses Thema auch im Reusstaler Dorf für erhitzte Gemüter. Seit 2018 diskutieren der Gemeinderat und die Bevölkerung über eine neue Lösung.
Denn in ihrem aktuellen Zuhause im Dorfzentrum können die zehn jungen Männer nicht bleiben. Die ehemalige Saisonnier-Baracke entspricht nicht mehr den aktuellen Standards und soll einer Überbauung weichen. Eine Alternative an der Göslikerstrasse lehnte die Gmeind 2018 ab. Zuletzt sorgten die Pläne für einen Neubau an der Hubelstrasse für Diskussionen.
Ein Referendumskomitee wehrte sich gegen das Projekt, das für 860'000 Franken bis im Herbst diesen Jahres realisiert werden sollte. Damit wurde das Projekt zwar verzögert, doch nun ist klar: Bis Ende Jahr sollen die Asylsuchenden einziehen können.
Das Referendum wurde im vergangenen Oktober an der Urne abgelehnt, das Baugesuch zum Neubau im vergangenen März öffentlich aufgelegt. Nun konnte die Bewilligung erteilt werden, wie die Gemeinde kürzlich mitteilte. «Der geplante Baustart ist im August. Wir hoffen, dass wir bis dahin Unternehmende finden, die das Projekt realisieren können, und dass auch die nötigen Materialien für den Bau verfügbar sind», gibt Gemeindeschreiber Christian Huber Auskunft.
Geplant ist nach wie vor, dass die jungen Männer, die bereits seit einiger Zeit in Niederwil leben, bis Ende diesen Jahres in den Neubau an der Hubelstrasse 18, gleich neben der Gärtnerei Gisler, einziehen können. Daran ändert auch die aktuelle Situation in der Ukraine nichts. «In das neue Asylzentrum werden keine Ukraineflüchtlinge einziehen», bestätigt Huber.
«Für die Flüchtenden aus der Ukraine haben wir das alte Schulhaus hergerichtet. Der Platz, den wir dort haben, reicht vorerst», führt er weiter aus. Denn aktuell leben nur zwei Menschen aus der Ukraine im Dorf. Mehr Platz, aber auch zusätzliches Betreuungspersonal, benötige die Gemeinde deshalb nicht.