60 leicht bis mittelschwer erkrankte Alzheimerpatienten möchten dringend in den Reusspark eintreten. Aber sie können das nicht tun und stehen deshalb auf einer Warteliste. Diese Pendenz will der Reusspark schrittweise abarbeiten.
Im Klostertrakt soll die bestehende, aber nicht mehr zeitgemäss eingerichtete Abteilung für zehn demente Patienten umgenutzt werden. Diese soll offen geführt und im März 2013 bezogen werden. Die beiden Wohngruppen im Klostertrakt werden betrieblich zu einer Einheit zusammengelegt. Damit entsteht eine optimale Wohnbereichsgrösse mit 17 Bewohnerinnen und Bewohnern.
Über den Umbaukredit von 1,3 Millionen Franken befindet morgen die Generalversammlung des Vereins Gnadenthal. Die neue Abteilung ist nicht die einzige Baustelle im Reusspark, die «Staub aufwirbelt», um ein Motto im Geschäftsbericht aufzunehmen. Vereinspräsident Werner Huber (Wohlen) erinnert daran, dass gegenwärtig das ehemalige Personalhaus für 56 gerontopsychiatrische Patienten und das Restaurant Gnadenthal umgebaut werden. Der Reusspark werde mit der Erweiterung des Personalhauses um einen Viertel auf fast 300 Betten wachsen.
Ab 2013 wird die Institution auch mit dem eigenen Personal die integrierte Pflegegruppe im Alterswohnzentrum Bünzpark in Waltenschwil. Damit werde ein Versuch gewagt, der dem Bünzpark Waltenschwil finanzielle Vorteile und der Pflegedienstabteilung des Reussparks neue Erkenntnisse und Erfahrungen bringen sollte, sagt Vereinspräsident Werner Huber.
Taxen im Reusspark korrekt
In die Schlagzeilen kamen die in der Langzeitpflege tätigen Heime, weil sie angeblich die Pflegetaxen übermässig erhöht hätten. Es bestünden offensichtlich Probleme, die Kosten für die Hotellerie, die Betreuung und die persönliche Betreuung voneinander abzugrenzen, erläutert Werner Huber. Für Reusspark-Direktor Thomas Peterhans steht fest, dass einige Heime «mit Sicherheit ihre markanten Taxerhöhungen noch näher begründen müssen». Aber er wäre auch nicht überrascht, wenn zahlreiche Pflegeheime die vom Gesetzgeber verlangte Vollkostenrechnung noch führten und die Tarife zu tief angesetzt hätten. Für den Reusspark gibt Thomas Peterhans Entwarnung: Die dortigen Tarife und Tarifstrukturen seien nach dem Urteil des kantonalen Departementes Gesundheit und Soziales korrekt angepasst worden.
Der Reusspark will in der Pflege und Betreuung, aber auch in der Hotellerie als grösstes Pflegeheim im Kanton Aargau «neue Standards in der aargauischen Langzeitpflege» setzen. Um diesem hehren Ziel gerecht zu werden, stellte die Geschäftsleitung einen fachlich ausgewiesenen Hotelier ein. Er soll fortan den Gesamtbereich Verpflegung und Hauswirtschaft leiten.