Abtwil organisierte nach mehr als drei Jahren Unterbruch wieder einen Neuzuzügeranlass. Mit einem aufgefrischten Konzept. Rund 35 Personen nutzten die Chance, um sich übers Dorf zu informieren.
«Es gibt tatsächlich Leute, die sind in den vergangenen drei Jahren nach Abtwil gezogen, die aber das Dorf mittlerweile schon wieder verlassen haben», erzählt Gemeindeammann Stefan Balmer. Sie alle haben damit etwas gemeinsam: Sie hatten nie die Möglichkeit, den traditionellen Neuzuzügeranlass zu besuchen.
Zuletzt fand er – noch vor der Pandemie – im Herbst 2018 statt. Seither musste der Anlass, der alle zwei Jahre stattfindet, aus bekannten Gründen immer verschoben werden. Bis letzten Samstag. Die gelockerten Coronavorschriften machten es möglich, dass der Abtwiler Gemeinderat die neu zugezogene Bevölkerung begrüssen und informieren durfte. Rund 35 Personen von Jung bis Alt packten die Chance.
Die Wiederauflage wurde auch genutzt, um dem Neuzuzügeranlass einen frischen Touch zu verpassen. Balmer sagt: «Anstatt einfach eine Powerpoint-Präsentation über die Gemeinde zu bieten, wollten wir aktiv sein und auch die Vereine physisch dabei haben.» Letztere durften sich in der Mehrzweckhalle an einer Tischmesse mit ihren Aktivitäten präsentieren, wie die Landfrauen oder der Schiesssportverein.
Ausserdem gab es drei Aussenposten bei der katholischen Kirche, dem Feuerwehrmagazin und der Schule, wo jeweils die zuständigen Gemeinderäte oder Kirchenvertreter Spannendes über Abtwil vermittelten. Beispielsweise Gemeinderat Markus Gächter, der neu das Ressort Schule betreut.
In Abtwil, das Anfang Jahr die 1000. Person begrüssen durfte, gehen momentan 92 Schülerinnen und Schüler bis zur 6. Klasse in die Schule. Man habe aber noch lange keine Schwierigkeiten mit dem Schulraum. «Es ist kein Problem, wenn noch ein paar Familien ins Dorf ziehen würden», erklärte Gächter.
Bereits hergezogen ist mit seiner dreiköpfigen Familie Matthias Hunziker. Vor dreieinhalb Jahren siedelten sie von Muri nach Abtwil um. Hunzikers gefällt es tipptopp. Matthias ist in der Feuerwehr aktiv und engagiert sich in der Projektgruppe «Freizeit». Als Schreiner ist er handwerklich geschickt und kümmerte sich unter anderem schon um die Erneuerung der Dorfbänkli oder Grillstellen.
«Man kommt hierher und ist sofort integriert. Die Menschen in Abtwil sind sehr offen, man fühlt sich daheim. Es ist ein ganz anderes Volk, als an früheren Wohnorten», erzählt Hunziker – bevor er sich mit seiner Familie am Brunchbuffet bedient, das die Gemeinde offeriert.