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Ende Februar hätte das neue Parkierungsreglement in Wohlen umgesetzt werden sollen. Allerdings sind die Arbeiten noch nicht vollständig erledigt. In den Wohnzonen fehlen noch viele Schilder.
Das neue Parkierungskonzept der Gemeinde Wohlen bestimmt, dass auf öffentlichen Strassen und Plätzen grundsätzlich nicht mehr gratis parkiert werden kann. Neu ist die Gemeinde in fünf verschiedene Zonen unterteilt worden (siehe nachfolgende Box). Die Umstellung auf das neue Regime begann zonen- und etappenweise ab dem 1. Januar und hätte bis Ende Februar umgesetzt sein sollen.
Die Zone 1 betrifft den Strassenraum Zentrum und Ortskern, die Zone 2 die Parkplätze im Zentrum und Ortskern, die Zone 3 die öffentlichen Anlagen sowie die Schul- und Sportanlagen, die Zone 4 die Wohnquartiere und die Zone 5 die Industrie- und Arbeitsgebiete. Die Parkplätze werden von 2 bis 18 Uhr bewirtschaftet. Damit will man die Laternengaragen eliminieren, aber auch Abendveranstaltern, Restaurants sowie den Betreibern von Sportanlagen entgegenkommen. Der Sonntag ist gebührenfrei. Eine Stunde kostet überall einen Franken, in der Zone 3 kann man einen Tag für maximal 7 Franken parkieren. Für die Zone 4 (Wohngebiete) können seit 1. Januar Dauerparkkarten gelöst werden, für einen Tag (5 Franken), eine Woche (20 Franken), einen Monat (60 Franken) oder ein ganzes Jahr (600 Franken). (az)
Allerdings sind die Arbeiten noch nicht vollständig erledigt: «Die Parkierungsanlagen in den Zonen 1 und 2 sind bereits uneingeschränkt nach neuem Reglement benutzbar. Ebenso diejenigen Parkplätze in der Zone 3, die bereits früher über eine Parkuhr verfügten», erklärt Gemeinderat Arsène Perroud.
Bei sämtlichen neu bewirtschafteten Parkplätzen in der Zone 3 sind die Vorarbeiten (etwa Fundamente oder Stromanschlüsse) fertiggestellt. Mitte März werden die fehlenden Parkuhren geliefert und bis spätestens Ende März in Betrieb genommen.
Zu Verzögerungen ist es beispielsweise bei den Parktafeln gekommen, die neu beschriftet werden müssen. Die Zeiten, zu denen fürs Parkieren bezahlt werden muss, werden mit Klebefolien auf den vorhandenen Signalen angebracht. «Aufgrund der nasskalten Witterung konnte diese Arbeit bislang noch nicht ausgeführt werden. Sämtliche nicht mehr gültigen Zeiten wurden jedoch gut sichtbar abgedeckt», sagt Perroud.
Und wie sieht es in Zone 4 aus? Auf dem Gemeindegebiet befinden sich knapp hundert Strassen, die als Zoneneingänge beschildert werden müssen. Weil bereits viele unterschiedliche Schilder in diesen Bereichen anzutreffen sind und man sich an die örtlichen Gegebenheiten anpassen muss, seien nur wenige Ständer- und Tafel-Kombinationen gleich, erklärt Perroud.
«Jeder Zoneneingang muss individuell auf die Bedürfnisse der Strasse und des dahinterliegenden Quartiers abgestimmt werden. Diese Arbeit hat sowohl gemeindeintern als auch beim Lieferanten einiges an Aufwand generiert», sagt Perroud. Die Umsetzung konnte diese Woche in Angriff genommen werden und sollte bis etwa Mitte März abgeschlossen sein.
Für die Zone 4 können ab 1. Januar Dauerparkkarten gelöst werden. «Die Nachfrage an Jahres- und Monatskarten hält sich aktuell noch in Grenzen. Wir gehen aber davon aus, dass die Anfragen zunehmen werden, sobald die Beschilderungen stehen», sagt Perroud. Sämtliche Parkkarten können online unter www.parkkarten.wohlen.ch bestellt werden.
Die Bezahlung erfolgt im Moment noch wahlweise per Rechnung oder direkt am Schalter der Regionalpolizei. Etwa ab Mai können die Karten auch online mit Kreditkarte bezahlt werden. «Hier warten wir im Moment noch auf die neue Applikation des Anbieters.»
Es sind also noch einige Arbeiten ausstehend, bis das neue Regime umgesetzt ist. Hätte man mit den Arbeiten früher beginnen können? «Nein, das neue Parkierungsreglement wurde per 1. Januar beschlossen und hat erst ab diesem Datum seine Gültigkeit.
Aus diesem Grund wurde beschlossen, die Umsetzung im ersten Quartal 2017 zu vollziehen und nicht früher zu beginnen. Dies hätte zu grosser Unsicherheit geführt», erklärt Perroud. Dass die Umsetzung nicht von einem Tag auf den anderen vollzogen werden könne, sei aufgrund des Umfangs der Massnahmen von Beginn an klar gewesen. «Die Umsetzung erfolgt gemäss festgelegtem Fahrplan.»
Und wie hat die Bevölkerung bisher reagiert? «Erwartungsgemäss hat sich besonders bei der Regionalpolizei der Informationsaufwand erhöht», sagt Perroud. Offene Fragen oder Unklarheiten konnten aber meist mithilfe der verteilten Broschüre «Einführung des Parkierungsreglements» gelöst werden.
«Eine erneute Zunahme der Anfragen erwarten wir, wenn die Beschilderung erfolgt ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Einführung eines solchen Reglements in einer Gemeinde mit knapp 16'000 Einwohnern eine gewisse ‹Unsicherheitsphase› in Anspruch nimmt.»