«Am Bahnhof» entstehen 39 Wohnungen auf 6 Stockwerken und mehrere Gewerberäume. Sowohl die Gemeinde als auch die Bauunternehmer sind erleichtert, dass es endlich losgehen kann, nachdem im letzten August die letzte Beschwerde abgewiesen wurde.
«Heute ist ein Freudentag. Wir stehen am Ende einer Zangengeburt», sagte Gemeindeammann Walter Dubler vor dem Spatenstich der Überbauung «Am Bahnhof».
Bereits Ende 2005 hatte der Wohler Einwohnerrat einstimmig dem Landverkauf von 31.5 Aren an die Feldmann Immobilien AG zugestimmt, zum Preis von 2,4 Millionen Franken.
2007 wurde das Baugesuch vom Gemeinderat bewilligt – der Beginn der «Zangengeburt» in Form eines langwierigen Baubewilligungsverfahrens, wo ein einzelner Einsprecher die Zonenkonformität des Projekts anzweifelte und alle rechtlichen Mittel zur Einsprache ausschöpfte.
Im August 2012 bestätigte das Bundesgericht, was die Wohler Bauverwaltung schon fünf Jahre früher wusste: Die Überbauung ist zonenkonform.
«Es ist auch eine Genugtuung für die Gemeinde, dass jede höhere Instanz unsere Einschätzung geteilt hat», sagte Walter Dubler.
Für Generalunternehmer Peter Feldmann bedeuten die sieben Jahre einen unrühmlichen Rekord. Nie dauerte es so lange, bis eines seiner Projekt realisiert werden konnte.
«Ich freue mich sehr und bin erleichtert, dass es endlich soweit ist. Eine so lange Bauverzögerung ist mit grossen Risiken verbunden», so der Unternehmer, der das Projekt für die Bellerive Immobilien AG aus Zürich, teil des Swiss Invest Real Estate Investment Funds, zur Umsetzung bringt.
Bellerive hatte die gesamte Anlage mitsamt Land für 18.5 Millionen Franken gekauft. Den Hochbau-Auftrag haben Bellerive und Feldmann der Otto Notter Bau AG Wohlen überantwortet. Für weitere regionale Wertschöpfung ist somit gesorgt.
Ehrgeizig ist der Zeitplan für die Realisierung der Überbauung: Bereits im März 2015 soll der Bau fertig und bezugsbereit sein. Deshalb haben die ersten Arbeiten neben dem Restaurant Feldschlösschen bereits vor dem offiziellen Spatenstich begonnen.
Überraschendes äusserten die pool-Architekten aus Zürich, die mit ihrem Projekt die Wettbewerbsjury überzeugt hatten: Sie wollen die «grüne Wand beim Bahnhof» so gut wie möglich erhalten und haben sich dafür ein Mailänder Quartier zum Vorbild genommen.
Mit einer farbigen Keramik-Verkleidung versuchen die Zürcher Architekten möglichst viel von der Parkstimmung zu erhalten.
Die Idee ist, dass sich die verbleibenden Bäume und Grünflächen in der Fassade spiegeln.
Eine der Kernfragen, mit denen sich die Architekten beschäftigen mussten, war der Zuglärm.
Zur Bahnhofsseite hin werden die Wohnungen deshalb mit Panoramafenstern versehen, die sich nicht öffnen lassen.
Seitlich werden die Balkone angeordnet und die Schlafzimmer sind mehrheitlich gegen das Dorf ausgerichtet.