Handball 1. Liga
Mutschellen fehlte nur ein Tor gegen Abstieg – so erging es Muri und Wohlen

Fabio Baranzini
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Trotz Aufholjagd zum Saisonende – der HC Mutschellen steigt ab. Hier am Ball Gal Adamcic im Spiel gegen Visp.

Trotz Aufholjagd zum Saisonende – der HC Mutschellen steigt ab. Hier am Ball Gal Adamcic im Spiel gegen Visp.

ZVG

Ein einziges Tor hat gefehlt und der HC Mutschellen hätte seinen spektakulären Schlussspurt krönen und den Ligaerhalt in extremis doch noch schaffen können. Nachdem vor Ostern praktisch alle die Mutscheller bereits abgeschrieben hatten – der Rückstand auf den Relegationsrang betrug damals drei Punkte –, kämpfte sich die Mannschaft von Stefan Konkol dank zwei Siegen nochmals zurück.

Und mit einem dritten Sieg im abschliessenden Duell gegen den BSV Bern II hätte es zum Ligaerhalt gereicht. Doch 22 Sekunden vor Schluss kassierten die Mutscheller den 30:30-Ausgleich und der letzte Angriff der Freiämter verfehlte kurz danach sein Ziel. «Dieser Abstieg ist eine bittere Pille für uns. Wir hatten es in den eigenen Händen und haben in den letzten drei Spielen starke Leistungen gezeigt. Ich kann dem Team überhaupt keinen Vorwurf machen», so Mutschellens Trainer Stefan Konkol.

Keine Schützenhilfe aus Wohlen

Dass sein Team in den letzten Runden nicht auf die Freiämter Schützenhilfe von Handball Wohlen hatte zählen können – die Wohler hatten sich den Ligaerhalt vorzeitig gesichert und verloren ihre letzten beiden Saisonspiele gegen Mutschellens direkte Abstiegskonkurrenten SG Pilatus und SG Horgen/Wädenswil deutlich – spielte für Konkol keine Rolle. «Natürlich ist es schade, dass es jetzt gerade uns getroffen hat. Aber jedes Team kann machen, was es will. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Es ist völlig legitim, den Nachwuchsspielern nach dem gesicherten Ligaerhalt mehr Spielzeit zu geben. Das hätte ich wohl genauso gemacht. Am Ende müssen wir uns selber an der Nase nehmen, dass wir den Ligaerhalt nicht geschafft haben.»

Den Grund für den Abstieg sucht Konkol nicht in der letzten Partie gegen Bern. «Wir haben im Februar und März eine schwache Phase eingezogen und zu wenig aus unseren Möglichkeiten herausgeholt. In der gesamten Abstiegsrunde haben wir in sieben Heimspielen nur drei Punkte gewonnen, das ist am Ende einfach zu wenig», so der Trainer, der bereits am Tag nach dem Abstieg mit der Kaderplanung für die nächste Saison begonnen hat. Stand jetzt sollte der grösste Teil der Mannschaft zusammenbleiben. Konkol wird jedoch in den nächsten Tagen noch einige Gespräche mit Spielern führen, «um Nägel mit Köpfen zu machen». Schliesslich will man in Mutschellen trotz des Abstiegs am Ziel festhalten, längerfristig in der Nationalliga B zu spielen.

Auch Muri verliert letztes Spiel

Auch für den TV Muri ist die Handball-Saison am Samstag zu Ende gegangen. Die Murianer kämpften in der letzten Partie der Finalrunde im Spitzenspiel gegen Yverdon um den dritten Rang in der Endabrechnung. Das Team von Trainer Claude Bruggmann musste sich jedoch auswärts mit 22:25 geschlagen geben und beendet damit die Finalrunde auf dem vierten Rang. Eine Rangierung, mit der die Murianer zufrieden sein dürfen, waren sie doch mit vier Niederlagen in die Finalrunde gestartet und mussten zudem auf Leistungsträger Jan Heusi verzichten, der sich einer Schulteroperation unterziehen musste.