Er soll aufklären, Gräben schliessen und für konstruktive Diskussionen sorgen. Der Buurelandweg vom Bauernverband Aargau liefert mit interaktiven und spielerischen Posten viele Informationen rund um die regionale Landwirtschaft. Heuer gibt es das Angebot erstmals im Freiamt bei Muri.
«Konsumenten sind unser tägliches Brot. Und wir produzieren ihres», sagt Colette Basler, Vizepräsidentin des Bauernverbandes Aargau. «Und deshalb ist es so wichtig, dass die Menschen wissen, was wir leisten. Dass sie die Zusammenhänge der Landwirtschaft verstehen und die Personen kennen, die dahinter stehen», ergänzt sie.
Mit diesen Worten brachte Basler Sinn und Zweck des Buurelandwegs auf den Punkt. Seit bereits sieben Jahren bietet der Bauernverband Aargau (BVA) mit diesem Erlebnispfad den Aargauerinnen und Aargauer die Möglichkeit, sich Wissen rund um die Landwirtschaft anzueignen. Es soll aufgeklärt und damit der Stadt-Land-Graben möglichst geschlossen werden, so das Ziel der Initiierenden.
«Es soll deutlich gemacht werden, dass es eben nicht selbstverständlich ist, täglich frisches Obst und Gemüse im Regal zu haben und dass das auch seinen Preis hat», nennt Basler ein Beispiel. Dieser Wissenstransfer, aber auch ein Austausch, von dem die Landwirtinnen und Landwirten profitieren können, soll auf dem Buurelandweg stattfinden.
Die Rundwanderung führt heuer auf 4,9 Kilometer erstmals durch die Natur des Freiamts – vorbei an verschiedenen Bauernhöfen und Erlebnisposten im oberen Bünztal. Die unterschiedlichen Posten wurden für die diesjährige Durchführung sogar extra neu konzipiert.
Damit der Rundgang auch für jene spannend bleibt, die ihn schon in einem anderen Kantonsteil machten, wurden die Informationstafeln neu gestaltet. Ein Beispiel zeigt Patrick Schellenberg, Kommunikations- und Buurelandwegverantwortlicher des BVAs, auf einem informativen Rundgang zur Eröffnung des Weges. «Wir wollen nicht einfach in jedem Jahr dieselben Tafeln zeigen», sagt er, zeigt auf eine Tafel vor den Kirschbäumen und ergänzt:
«Hier wird erklärt, wie Bio-Obstbauer Ramon Staubli seine Plantagen bewirtschaftet.»
Zusätzlich wird an diesem Posten auf «Broschüre, Seite 15» verwiesen. Das ist ebenfalls neu und für Interessierte gedacht, die noch zusätzliche Informationen wünschen. «Und hier bei der Saisontabelle kann man sich gleich selbst testen. Weiss ich zum Beispiel, wann Zwetschgen Saison haben, ohne die Lösung auf der Rückseite zu lesen?», nannte Schellenberg ein weiteres Beispiel.
Somit ist es den Organisierenden nicht nur möglich, Allgemeinwissen zu Themen wie Landschaftspflege, Biodiversität, Milchwirtschaft oder Bienen zu geben. «Die Bauern können so auch individuell zeigen, was sie hier leisten. Und wir können damit aktuell auf die Region eingehen», sagte Josef Burri von der Strategie und Planung von Landwirtschaft Aargau. «Das gesamte Angebot ist, vor allem mit Blick auf die vergangenen und noch kommenden Abstimmungen rund um die Landwirtschaft, sehr wichtig», ergänzte er.
Vermittelt wird all dieses Wissen auf interaktive und spielerische Art und Weise. «Der Buurelandweg ist für Wanderbegeisterte, für Wissbegierige und für Familien geeignet», betonte Colette Basler. Für Kinder bietet sich beispielsweise die integrierte Schnitzeljagd mit Igel Igor, eine Feuerstelle und der Spielplatz beim Murimoos an. Ein Vorteil ist das Mitwirken des Murimoos auch, weil sich die Institution dazu bereit erklärt hat, den Rundweg bis zu seinem Ende im Oktober zu betreuen und zu pflegen.
Bei der Realisierung und dem Aufbau des Weges, der seit dem 1. Mai öffentlich zugänglich ist, haben vor allem die Familie Müller vom Wilihof, die Familie Staubli vom Neuhof und die Familie Staubli mit ihrem Hof im Hasli, sowie Margrit Konrad von der Betriebsgemeinschaft Schorenplus mitgearbeitet. Der Weg führt an ihren Betrieben und auch ihren Hofläden vorbei.
«Vor allem Ramon Staubli hat mich sehr unterstützt. Er ist schon früh mit mir die Gegend abgefahren, um die beste Route auszusuchen», freute sich Schellenberg. Die Route, die sie erarbeitet haben, startet und endet beim Bahnhof Muri, wo auch die Broschüre erhältlich ist.