Die IG Zukunft Murimoos wehrt sich gegen die Umwandlung des Vereins «Murimoos werken und wohnen» in eine AG und eine Stiftung. Nun haben sich die Mitstreiter zum ersten Mal in grösserem Rahmen untereinander ausgetauscht.
Rund um die soziale Institution des Murimoos ist in den vergangenen Monaten eine rege Diskussion entstanden. Der Verein «Murimoos werken und wohnen» will seine Rechtsform ändern. Eine Mehrheit der Vereinsmitglieder unterstützte im Oktober an einer ausserordentlichen Generalversammlung diese Absicht.
Einerseits wird die operative Führung in eine gemeinnützige Aktiengesellschaft umgewandelt, andererseits sollen die Gebäude in eine Stiftung überführt und der bisherige Verein zu einem Förderverein werden. Gegen dieses Vorgehen formierte sich bekanntlich Widerstand. Eine Interessengemeinschaft «IG Zukunft Murimoos» bildete sich, mit nach eigenen Angaben rund 130 Mitgliedern.
Sie moniert unter anderem mangelnde Transparenz und dass diese Umwandlung aus verschiedenen Gründen nicht nötig sei. Der Vorstand des Vereins «Murimoos werken und wohnen» wies diese Vorwürfe bereits mehrmals zurück.
Nun trafen sich rund 40 Mitglieder der IG erstmals zu einem gemeinsamen Austausch – und luden dazu einen Gastreferenten ein. Unternehmensberater Mike Lauper referierte über die Vor- und Nachteile verschiedener Rechtsformen. Als Präsident des Alterszentrums Obere Mühle in Villmergen und Dottikon hätten er und sein Vorstand eingehend abgeklärt, mit welcher Rechtsform eine soziale Institution flexibel und zeitgemäss geführt werden könnte.
Auf die Frage, ob eine Stiftung für die Mittelbeschaffung nicht besser sei, erklärte Lauper, die Rechtsform sei dafür unwichtig. Wichtig seien die Personen und die Glaubwürdigkeit der Institution. «Zentral war während des ganzen Prozesses, dass die Gemeinden und die Vereinsmitglieder immer über alle Schritte informiert und orientiert worden sind», heisst es in einer Mitteilung der IG Zukunft Murimoos.
Von den Votanten im Saal wurde deshalb besonders die Art und Weise bemängelt, wie der Vorstand des Murimoos informiere. Ein wiederholter Vorwurf, den Murimoos-Vereinsvizepräsident Gino Florentin gegenüber der AZ vor Monatsfrist zurückwies: «Alle Unterlagen sind auf unserer Website abrufbar. Wir können es uns als Unternehmen, das konkurrenzfähig bleiben will, gar nicht leisten, nicht transparent zu informieren.»
Der nächste Fixpunkt in der Angelegenheit wird der 9. März sein. An diesem Tag ist die schriftlich abgehaltene GV geplant, an der die Änderung der Rechtsform traktandiert ist.