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Nach dem erfolgreichen Abschluss der Um- und Anbauarbeiten besichtigten Regierungsrat Alex Hürzeler und geladene Gäste die grosszügig gestalteten Räume im Roth-Haus in Muri. Die 28 Bewohner beziehen die vier Wohnungen am 10. August.
«Das macht richtig Freude hier, da würde man doch gerne gleich selber einziehen», stellte Regierungsrat Alex Hürzeler auf dem Rundgang durch das Murianer Roth-Haus erfreut fest. Der Regierungsrat besuchte die Institution, die 28 Wohnplätze für schwerstbehinderte Menschen anbietet, zum ersten Mal. Er war sichtlich beeindruckt, wie die Vorgabe, die Räume der Wohngruppen von ursprünglich 240 auf 370 Quadratmeter zu vergrössern, erfüllt wurde.
Die Ansprüche der Klienten und der Betreuenden bildeten dabei die Richtschnur. Das war sehr oft ein schwieriges Unterfangen, wie Roth-Haus-Geschäftsführer Uwe Tischer berichtete: «Wir führten intensive Diskussionen mit Architekten und Ingenieuren, die manchmal etwas andere Vorstellungen von einem Wohnheim hatten. Uns war wichtig, dass sich die Klientinnen und Klienten hier nicht nur wohl, sondern wie zu Hause fühlen.»
Erschwerend sei hinzugekommen, dass bei der Planung Weitsicht gefordert sei. Das klinge zwar einfach, sei in Tat und Wahrheit aber eine äusserst komplexe Aufgabe, so Tischer. Und, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht, vereinfachte das Ganze auch nicht.
Der Einsatz hat sich mehr als gelohnt. Das wurde während des Rundgangs deutlich. Nicht nur Alex Hürzeler war begeistert von den lichtdurchfluteten Räumen, den grosszügigen Platzverhältnissen und den vielen kleinen Details, die den Bewohnenden das Leben erleichtern. Auch Stiftungsratspräsident Harold Külling stellte erfreut fest:
«Mit diesem Erweiterungsbau wurde ein Quantensprung geschafft.»
Notwendig wurden Um- und Anbauarbeiten, um den aktuellen gesetzlichen und behördlichen Vorgaben gerecht zu werden. Die Bauzeit fiel mitten in die Coronapandemie. Die Baukommissionssitzungen fanden teilweise online statt, was die Arbeit auch nicht eben erleichterte.
Am 10. August ist es nun so weit, dann werden die 28 Klientinnen und Klienten zurück in ihre neu gestalteten Wohngruppen ziehen. Für die zwei Jahre dauernde Umbauzeit genossen sie vorübergehend Wohnrecht in der benachbarten Pflegi. Die Frauen und Männer dürfen sich auf Einzelzimmer freuen, bisher teilten sich zwei Personen ein Zimmer.
Dass der Umbau und die Erweiterung dringend notwendig wurden, zeigte Tischer anhand der Nasszellen auf: «Das Badezimmer grenzte an das Wohnzimmer an. Wer duschen oder baden wollte, musste erst durch das Wohnzimmer gehen. Das war kein haltbarer Zustand mehr.» Neu grenzt die grosse Nasszelle an die Zimmer der Klienten. Ausgestattet ist sie mit einer behindertengerechten Badewanne und den notwendigen Hilfsmitteln, welche den Mitarbeitenden die Pflege erleichtern.
Die Baukosten werden auf 8,5 Mio. Franken geschätzt. Der Kanton leistet gemäss dem Raumprogramm einen Anteil an die Kosten. Was den Grundbedarf übersteigt, muss von der Institution selber getragen werden. Die Stiftung Roth-Haus Muri, die nächstes Jahr das 25-Jahr-Jubiläum feiert, könne dazu unter anderem auch auf Spenden und Sponsorengelder zurückgreifen, so Präsident Harold Külling.