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Schon wieder stossen sich Sprachpolizisten am «Mohrenkopf», den die Firma Dubler herstellt. Firmeninhaber Robert Dubler sieht keinen Grund, die Bezeichnung zu ändern und nimmt im Video-Interview mit der AZ Stellung.
Seine kleine Fabrik in Waltenschwil nennen die Freiämter liebevoll «d Moorechopfi». Robert Dubler hat den Betrieb von seinem Vater geerbt, der 1946 die ersten Mohrenköpfe produziert hat. Seither sind sie buchstäblich in aller Munde.
Mit schöner Regelmässigkeit wird Dubler wegen des Namens seiner Süssspeise angegriffen. Aktuell ist es das «Komitee gegen rassistische Süssigkeiten», welches eine Onlinepetition ins Netz gestellt hat, um Dubler dazu zu bringen, die Mohrenköpfe nicht mehr Mohrenköpfe zu nennen.
«Meine Mohrenköpfe dürfen so heissen, weil ich sie mache und weil dieser Name für ein gutes Produkt steht. Da gibt es nichts zu ändern», sagt der 70-Jährige, der nur ein Jahr nach der Firmengründung das Licht der Welt erblickt hat.
«Ich bin sicher kein Rassist», betont Dubler. «Wörter erhalten ihren Wert immer aus dem Kontext, in dem sie gebraucht werden. Im Zusammenhang mit meinem Produkt ist das sicher ein positiver.» Das bestätigen auch die Teilnehmer einer spontanen AZ-Strassenumfrage zum Thema «Mohrenköpfe oder Schaumküsse?» (siehe unten).
80'000 Mohrenköpfe laufen bei Dubler täglich vom Band. In der rotgoldenen Alufolie mit dem klassischen Logo drauf erreichen sie auch künftig als Mohrenköpfe ihre Liebhaber.