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Neu schaut ein privater Sicherheitsdienst im Dorf zum Rechten — auch andere Gemeinden setzen darauf.
Der Gemeinderat von Dottikon hat genug. Genug von jenen Personen, die leere Pizzaschachteln im Bünzpark zurücklassen. Genug von jenen, die es offenbar lustig finden, Bücher aus der Bücherbox zu verbrennen. Genug von jenen, die die Rinden von Bäumen abkratzen und damit deren Todesurteil besiegeln. «Solche Vorfälle haben sich in den letzten Monaten gehäuft», sagt Gemeindeammann Roland Polentarutti, «vor allem über die Ostertage.» Er ergänzt: «Bislang war der Schaden nicht so gross, doch wir wollen ein solches Verhalten nicht tolerieren.»
Der Gemeinderat geht jetzt präventiv gegen die Vandalen und Litterer vor. Dazu hat er den Sicherheitsdienst Pampasus aus Mägenwil engagiert, deren Mitarbeiter nun im Dorf ab und an patrouillieren und öffentliche Anlagen, wie Bünzpark oder Schulhaus, überwachen. Zudem wird kontrolliert, ob die Öffnungszeiten der Sportanlagen eingehalten werden. «Der beauftragte Sicherheitsdienst ist befugt, korrigierend einzugreifen, eine allfällige Täterschaft festzuhalten und im Bedarfsfall die Polizei hinzuzuziehen», informiert die Kanzlei die Bevölkerung in den Gemeindenachrichten.
Vandalismus im Aargau:
Von jetzt bis zu den Herbstferien zahlt die Gemeinde rund 7000 Franken für die Dienstleistung, wie Polentarutti mitteilt. Der Gemeindeammann hofft aber, dass die Zusammenarbeit bereits früher wieder beendet werden kann. Frühestens vor den Sommerferien. Sobald sich die unschönen Vorfälle stark reduziert haben, indem entweder die Verantwortlichen auf frischer Tat erwischt werden oder die Massnahme präventiv Wirkung zeigt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Dottikon sich so helfen muss. Bereits vor einigen Jahren patrouillierte eine Zeit lang eine Sicherheitsfirma im Dorf. Damals hat es genützt: Die Vorfälle gingen zurück, die Patrouillen wurden eingestellt. Dabei ist Dottikon nicht das einzige Dorf, das sich die Dienste von Pampasus sichert. Elf weitere seien es, so deren Geschäftsleiter. Die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen.
Auch im Freiamt ist Dottikon nicht die einzige Gemeinde, die sich nicht nur auf die Regionalpolizei verlässt. Auch etwa die Mutscheller Gemeinden Widen, Berikon und Oberwil-Lieli halten dies so. Letztere setzt bereits seit über zehn Jahren zusätzlich auf private Dienste und zahlt dafür 24 000 Franken im Jahr. Der Gemeindeammann Ilias Läber ist zufrieden: «Die Bevölkerung fühlt sich dank dieser Massnahme sicherer», ist er überzeugt. Bereits einige Male habe sich das Engagement des Sicherheitsdienstes bewährt. Etwa, als ein Feuer nicht richtig aus war, Jugendliche bei der Waldhütte «ein Rambazamba veranstalteten», oder als die Tür der Turnhalle nicht abgeschlossen war. Wichtig ist Läber zu betonen: Diese Massnahme sei in keinster Weise ein Misstrauensvotum gegenüber der Regionalpolizei. «Die beiden Dienstleistungen ergänzen sich gut.»
Seit zwei Monaten macht die Gemeinde Oberwil-Lieli die Tätigkeiten der Regionalpolizei und der privaten Sicherheitsfirma im Dorf transparent. So kann man lesen, dass die Protectas im April zehn Mal in der Gemeinde patrouillierte, durchschnittlich 3,5 Stunden pro Woche. Kontrolliert wurden jeweils etwa die Waldhütte, das Schulhaus und der Parkplatz Falter.