Muri
Mit der Motorsäge ans Dorffest

Der 22. Aargauer Holzerwettkampf profitiert von der Infrastruktur des Dörflerfestes.

Eddy Schambron
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Die OK-Präsidenten Dörflerfest, René Neiger (links), und Holzerwettbewerb, Stefan Staubli, freuen sich zusammen mit den Ehrendamen Julia Reimann (links) und Anna Staubli auf eine gelungene gemeinsame Durchführung der beiden Anlässe. ES

Die OK-Präsidenten Dörflerfest, René Neiger (links), und Holzerwettbewerb, Stefan Staubli, freuen sich zusammen mit den Ehrendamen Julia Reimann (links) und Anna Staubli auf eine gelungene gemeinsame Durchführung der beiden Anlässe. ES

Eddy Schambron

Wenn es tönt im Muri-Dorf am 26. bis 28. August, ist es nicht immer Musik. Auch Motorsägengekreisch kann den Schallteppich bilden. Dann ist nicht nur das traditionelle, alle zwei Jahre stattfindende Dörflerfest im Gange, es findet gleichzeitig die aargauische Berufsmeisterschaft der Holzer statt. «Es ist für uns ein Glücksfall, dass wir den kantonalen Holzerwettkampf zusammen mit dem Dörflerfest durchführen können», stellt OK-Präsident Stefan Staubli fest. Und auch der Chef des Dörflerfestes, René Neiger, zeigt sich zufrieden: «Die Holzer bringen uns mehr Besucher ans Fest.» Kommt hinzu, dass sich die beiden Anlässe nicht in die Quere kommen, sondern sich auch zeitlich optimal ergänzen: Die Holzer sind am Freitag ab 15 Uhr im Wettkampf und am Samstag bis etwa 18 Uhr aktiv. Das Dörflerfest kommt hingegen jeweils erst gegen Abend so richtig in die Gänge. Das Festgelände hat für Staubli zudem den Vorteil, dass es für interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer leicht zu erreichen ist: «Wir wollen den Wettkampf nicht im Wald durchführen, wo wir immer arbeiten, sondern wir wollen hin zu den Leuten.» Bereits in Vorbereitung sind «Werbetafeln», die selbstverständlich aus Massivholz und mit der Motorsäge gestaltet sind.

200 Wettkämpfer

Der kantonale Holzerwettkampf findet alle zwei Jahre jeweils an einem anderen Ort im Kanton Aargau statt. Jetzt ist der Freiämter Forstverein mit der Durchführung betraut. OK-Präsident Stefan Staubli hat deshalb bei Neiger, OK-Präsident des Dörflerfestes, angeklopft. «So können wir die Festinfrastruktur gemeinsam nutzen, und die Besucher des Dörflerfestes kommen nicht nur in den Genuss von spannenden Wettkämpfen, sondern auch von einem zusätzlichen, attraktiven Rahmenprogramm.» Tatsächlich werden sich bis zu 200 Wettkämpfer aus den Aargauer Forstbetrieben an den Holzerwettkämpfen beteiligen. «Immer wieder schaffen Aargauer die Spitzenresultate, um an den Schweizermeisterschaften teilzunehmen und sich für das Nationalkader zu qualifizieren», erklärt Staubli. Die Nationalmannschaften aus der Schweiz und Lichtenstein nehmen ebenfalls an den Wettkämpfen teil und nutzen diese als Vorbereitung auf die Europameisterschaft, welche im Herbst in Polen stattfindet.

Ebenfalls wird auf dem Areal im Dorf ein Kreativwettbewerb der Holzer durchgeführt. Acht Teilnehmer gestalten nur mit Motorsägen aus einem Stamm eine Skulptur. Diese Figuren und Schnitzereien werden am Samstag um 16 Uhr versteigert, angepriesen vom bekannten Gantrufer Bruno Furrer aus Mosen.

Mit bayrischer Frauenband

Für ein grosses Unterhaltungsprogramm und für kulinarische Genüsse von Freitag bis Sonntag ist im Rahmen des Dörflerfestes in den verschiedenen Beizen gesorgt. «Der Spiessbraten in der Neuenburgerstube und die Berlinerbecki gehören wieder zum Programm», wirbt Neiger. Zusätzlich treten im Holzerzelt am Samstag die «Bayrischen Hiatamadln» auf, eine Frauenband, die mit ihrer Musik für Oktoberfeststimmung sorgen wird.

Wer macht den besten Schnitt?

Am 22. Aargauer Holzerwettkampf in Muri messen sich rund 200 Wettkämpfer in den Kategorien Einsatzvorbereitung Motorsäge, Kombinierter Schnitt, Präzisionsschnitt, Fallkerbe und Entasten gemäss Wettkampfreglement. Zum Wettbewerb zugelassen sind Forstingenieure, Förster, Forstwarte, Waldarbeiter, Akkordanten, Forstunternehmer und Forstwartlehrlinge mit Wohnsitz oder Arbeitsort im Kanton Aargau.