Der lokale Hochwasserschutz im Reussstädtchen wird langsam spruchreif. Für den Abschnitt vom «Schmittenplätzli» unterhalb der Holzbrücke bis zum Hexenturm soll bald ein Schutzkonzept vorliegen.
Die Federführung bei der Planung und Realisierung liegt bei der Stadtbehörde Bremgarten. Fachleute des Kantons Aargau gewähren Unterstützung, und die Wohneigentümer der Reussgasse werden ein Wörtchen mitreden.
Mobile Elemente im Fokus
Laut Stadtrat Rolf Meier sind mehrere Schutz-Varianten geprüft worden. So Glaswände, Betonmauern und mobile Elemente. Klar im Vordergrund stehen mobile Elemente, und zwar solche aus Aluminium-Platten. Rolf Meier: «Alu-Platten sind verhältnismässig leicht. Man kann sie bei Überschwemmungsgefahr recht zügig montieren und danach wieder rasch entfernen.»
Voraussichtlich rund 350000 Franken kosten die Alu-Platten für die Häuserzeile ab dem Wohngebäude Reussgasse 11 bis zum Hexentrum. Die Finanzierung wird Sache der Einwohnergemeinde Bremgarten und des Kantons sein, wobei Bremgarten rund 200000 Franken beisteuern muss.
Obolus der Eigentümer
Über das Projekt und die Kreditvorlage stimmt die Einwohnergemeindeversammlung im Juni 2012 ab. Die Realisierung ist im Winter 2012/2013 vorgesehen. Geregelt werden muss auch, welche Institution – regionale Zivilschutzorganisation oder Feuerwehr? – für den Aufbau und Abbau der Hochwasserschutzplatten zuständig zeichnet, und wo man die mobilen Elemente einlagert.
Die Alu-Platten können nur auf Reussmauer-Abschnitten montiert werden, die statisch in Ordnung sind. Gemäss einer Überprüfung weisen die meisten Mauer-Teile Mängel auf. Die Behebung der Mängel müssen die dortigen Gebäudebesitzer bezahlen. Sie tragen so einen Teil der lokalen Hochwasserschutzmassnahmen mit.
Anders läuft es in der Nachbarschaft flussabwärts, wo auf dem Gelände der ehemaligen Karton- und Papierfabrik eine Neusiedlung mit 150 Wohneinheiten geplant ist. Wie bei Neubauvorhaben üblich, muss der dortige Besitzer, respektive die Firma Pawefa als Bauherrin die kompletten Hochwasserschutzvorkehrungen selber ausführen und zahlen.
Zweite Etappe folgt später
Noch kein Thema ist die zweite lokale Hochwasserschutz-Etappe auf dem Abschnitt «Unterhalb Papierfabrikgelände bis ARA-Brücke». Immerhin steht jetzt fest, dass kein durchgehender Damm zu Kosten von rund einer Million Franken gebaut wird. Der Verzicht auf einen Damm kommt nicht zuletzt der Armee entgegen. Sie begehrt von ihrem an die Reuss grenzenden Gelände uneingeschränkten Zugang zum Fluss.