Nebst dem Volg, der Tankstelle und einer Metzgerei wird künftig auch die Vitalis Apotheke AG aus Affoltern am Albis eine Filiale im neuen Landi-Gebäude beim Kreisel in Merenschwand eröffnen. Das Angebot bewegt sich im Bereich Drogerie, Parfümerie, Naturheilmittel und Naturathek.
Das Geheimnis ist gelüftet: Das Dorfzentrum von Merenschwand wird mit einem Gesundheitszentrum aufgewertet. Lange Zeit war unklar, welche Firma nebst dem Volg, der Metzgerei sowie der Agrola-Tankstelle in das neue Gebäude der Landi Freiamt im Zentrum der Gemeinde einziehen wird. Doch nun ist der Vertrag unterzeichnet und bestätigt, dass die Vitalis Apotheke AG aus Affoltern am Albis ins Freiamt expandieren wird.
Die Vitalis-Inhabenden Maurus und Irène Weber aus Muri werden voraussichtlich im ersten Quartal des Jahres 2024 ihr Gesundheitszentrum, bestehend aus Drogerie, Parfümerie, Naturheilmittel und Naturathek, in Merenschwand eröffnen. «Wir reden schon lange mit der Landi Freiamt über einen geeigneten Standort in der Region. Auch für den Volg Jonen oder jenem in Boswil haben wir schon Verhandlungsgespräche geführt», sagt Maurus Weber.
Dass es nun in Merenschwand geklappt hat, freut ihn umso mehr. Denn dass es sich lohnt, ihr Geschäftskonzept der ganzheitlichen und individuellen Naturheilkunde nicht nur in Städten, sondern auch in kleineren Gemeinden anzubieten, hätten sie bereits erfahren. «2003 haben wir die Dorfdrogerie in Mettmenstetten übernommen. Damals war sie etwas heruntergekommen und brachte kaum Umsatz ein», erinnert sich Weber. «Doch wir haben sie wieder zum Blühen gebracht.»
Auch die Pandemie habe gezeigt, dass solche Dorfläden immer beliebter werden. «Die Bevölkerung will wieder vor Ort einkaufen und dafür nicht in grosse anonyme Zentren fahren», sagt er. Das hätten sie, genau wie auch die Volg-Betreiberin Landi Freiamt, vor allem während der Pandemie bemerkt. «Als man nicht unter Leute gehen wollte, haben wir das in unserer Apotheke im Coop-Zentrum in Affoltern stark gespürt», erzählt Weber. «Die Dorfdrogerie in Mettmenstetten dagegen ist sehr gut gelaufen.»
Das Konzept der Nähe und des schnellen Einkaufens mit kompetenter Beratung entspricht auch genau der Strategie, die die Landi verfolgt, wie der Vorsitzende der Landi-Geschäftsleitung, Daniel Strebel, betont. «Deshalb war es uns auch wichtig, dass sich im Zentrum Merenschwands die Geschäfte gegenseitig ergänzen. Einem Treuhandbüro hätten wir unsere Gewerberäume nicht vermieten wollen», erklärt er.
Angebote von potenziellen Mietenden hätte er genügend. «Etwa alle 14 Tage bekomme ich eine Anfrage, ob die Gewerberäume noch frei seien», sagt er. Was im letzten noch offenen Geschäft angeboten wird, sei noch nicht spruchreif. Strebel hat aber schon eine klare Wunschvorstellung: «Am schönsten wäre es, wenn es eine Verpflegungsecke gäbe. Ein Café beispielsweise oder eine Bäckerei mit grossem Patisserieangebot.» Aber auch ein Floristikgeschäft könnte er sich gut vorstellen.
«Wichtig ist uns», sagt Maurus Weber, «dass wir den Hausärzten im Dorf keine Konkurrenz sein wollen.» Aus diesem Grund planen sie in Merenschwand auch keine Apotheke mit herkömmlichen Medikamenten, sondern setzen ihr Gesundheitszentrum um, das sich mit der integrierten Drogerie, Parfümerie, Naturheilmittel und der Naturathek im Bereich der ganzheitlichen und individuellen Naturheilkunde bewegt.
«Wir werden trotzdem mit unserer Apotheke in Affoltern zusammenarbeiten. Also wenn eine Kundin oder ein Kunde ein rezeptpflichtiges Medikament benötigt, können wir die Verschreibung überprüfen, dann kann dieses künftig bei uns in Merenschwand bezogen werden», nennt er ein Beispiel.
Von dieser vierten Filiale – nebst der Apotheke in Affoltern am Albis und der Dorfdrogerie in Mettmenstetten gehört auch die Naturkind Drogerie samt Babyfachgeschäft in Affoltern zur Vitalisgruppe – sollen auch andere Gemeinden der Region profitieren. «So müssen die Leute aus den Nachbardörfern nicht immer extra für Kleinigkeiten bis nach Affoltern fahren», sagt Weber.
Aktuell sehe es gut aus, dass die Firmen und die zukünftigen Mieterinnen und Mieter im ersten Quartal des Jahres 2024 einziehen können, freut sich Strebel.