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Aargau
Freiamt
Pünktlich zum 1. April hat die az im Freiamt nach den besten Scherzen gesucht. Viele davon passieren in der Schule, richten sich gegen Lehrer – und haben auch schon in einem allergischen Anfall geendet.
Salz und Zucker vertauschen, ein inszenierter Streit unter Geschwistern oder einfach ein Telefonscherz – am ersten April ist unter dem Begriff «April, April!», fast alles erlaubt. Der offizielle Streiche-Tag verwandelt so manch braven Bürger in ein Schlitzohr. Die az war auf der Strasse und hat nach den Lieblingsstreichen der Freiämterinnen und Freiämter gefragt.
Die Kleinsten unter den Passanten haben sich dabei als die grössten Frechdachse herausgestellt. Der 27-jährige Joel Kinzelbach aus Aarau hat beispielsweise seit Jahren keinen Streich mehr gespielt. «Als Kind war das ganz anders», schmunzelt er. Als 7-Jähriger habe er eine Plastikhand in der Tür eingeklemmt und so seine Grossmutter erschreckt.
Ein anderer Spassvogel, die 14-jährige Kunchok aus Bremgarten, ging noch eine Stufe weiter: Sie spannte Klarsichtfolie über die Kloschüssel und wartete, bis ihre Mutter aufs Klo musste. «Sie fand es leider nicht so lustig, wie ich», fügt das Mädchen hinzu.
So wie Kunchoks Mutter oder Joels Grossmutter ging es wohl schon vielen – auch Amina Bischof: Die 63-jährige Kindergärtnerin erhielt vor einigen Jahren ein Fax von einem mysteriösen Mann aus ihrer Vergangenheit. Er lud sie auf einen Drink in eine nahe gelegene Bar ein. Nach langem Überlegen entschied sich Bischof, ihren geheimen Verehrer zu treffen. Wie sich herausstellte, war der anonyme Herr dann doch kein alter Bekannter, sondern ihr Vater, der sich einen Scherz mit ihr erlaubt hatte.
Ob Opfer oder Täter – ein guter Streich hat noch jedem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Dass der aber genau am ersten April stattfindet, war bei den Befragten nicht so oft der Fall. Man könnte meinen, dass nur die Kinder Interesse an einem Tag hätten, der dem Streichespielen vorbehalten ist. Die älteren Freiämterinnen und Freiämter erinnern sich oft an Streiche, die sie als Kinder gemacht haben. Heute haben sie kaum Zeit für solche Aktionen. Viel lieber suchen Erwachsene nach Falschmeldungen in der Zeitung, während Jugendliche sich vorzugsweise Videos von Streichen oder «Pranks», wie sie heute genannt werden, im Internet anschauen.
Vielleicht wäre es wieder mal an der Zeit, die Manieren für einen Tag bei Seite zu legen und jemanden gehörig zu veräppeln. Ein simples Erschrecken oder doch ein etwas ausgeklügelterer Streich. Hauptsache das Ergebnis ist ein guter Lacher auf Kosten von jemand anderem. Wem nichts in den Sinn kommt, kann sich von den Lausbubgenstreichen der Befragten inspirieren lassen. Wer wohl dieses Jahr zum Schlitzohr wird?