Im Restaurant Kreuz soll ein neu zu gründender Verein das kulturelle Angebot bereichern. Es handelt sich um den Verein Kulturbühne Freiamt.
Ein bisschen mutig ist es schon: Da kommt einer aus dem Raum Zürich, übernimmt das Restaurant Kreuz in Beinwil und versucht, daraus einen kulturellen Treffpunkt zu machen. Immerhin steht dafür ein schöner, alter Saal mit Bühne zur Verfügung. Jetzt macht Urs Bühler einen Schritt weiter: Er gründet den Verein Kulturbühne Freiamt und will möglichst viele ins Boot holen, um seinem Traum Beständigkeit zu geben.
Grosse Bandbreite
«Es ist schwierig, mit einer Landbeiz allein zu überleben», gibt Bühler unumwunden zu. «Einfach eine Tafel mit Willkommensgruss rauszustellen, funktioniert nicht. Man muss die Leute hereinholen.» Er macht das seit August 2011, indem er den Saal des Restaurants Kreuz für Musiker und Kabarettisten öffnet und indem er im kleinen Säli mit kleiner Bühne Musikstubete organisiert oder gleich selber mit der Hausband «Desert Breeze» auftritt. «Aber alles alleine machen, geht auf die Dauer nicht. Und ohne eine gewisse finanzielle Unterstützung auch nicht.»
Deshalb will Bühler mit dem Verein Kulturbühne Freiamt einen soliden Boden für das künftige kulturelle Angebot im «Kreuz» schaffen. Und das war bisher schon beachtlich: Auftritte von Blues Max oder Peach Weber, Dodo Hug oder dem Hebammenchor «Midwife Crisis» aus Bern zeigen die kulturelle Bandbreite, die Bühler verfolgt. Ausserdem werden zweimal in der Woche Line-Dance-Kurse gegeben. «Was wir machen, ist keine Konkurrenz zum bestehenden Angebot im Freiamt, sondern eine Ergänzung», sagt er. «Unsere Kombination von Restaurant und Bühne ist ziemlich einzigartig im Aargau.»
Der Theatersaal kann auch für private oder geschäftliche Anlässe gemietet werden. Eine professionelle Infrastruktur mit Licht- und Tonanlage steht inklusive Bühnentechniker zur Verfügung. Gerne will Bühler den Saal auch jungen Musikerinnen und Musikern als Plattform anbieten. «Es gibt viele Möglichkeiten. Für Ideen habe ich ein offenes Ohr.» Der nächste Woche zu gründende Verein soll einen Vorstand mit kulturell interessierten oder engagierten Mitgliedern mit echter Generationendurchmischung aufweisen. Die Vereinsmitglieder sollen Vorteile geniessen, etwa Vergünstigungen auf den Eintrittspreis bei Anlässen. «Konkret möchten wir auch junge Leute ansprechen und ermuntern, bei uns mitzumachen.»
Genügend Parkplätze
Den Standort Beinwil findet Bühler nicht unbedingt nachteilig für sein kulturelles Angebot. «Zwar gibt es am Abend keinen öffentlichen Verkehr mehr. Dafür bieten wir genügend Parkplätze ohne Gebühr an.» Und klar ist die Konkurrenz gross, nicht nur in Muri, sondern auch in den umliegenden, rasch erreichbaren Städten. «Aber wir bieten ein anderes Ambiente, wir belegen eine Nische, die man sonst leider fast nirgends mehr findet.» Bühler ist schliesslich davon überzeugt, dass die Gemeinde Beinwil von seinem kulturellen Angebot profitieren wird. «Unser Theatersaal ist auch gut für das Standortmarketing.»
Den letzten Auftritt dieses Jahr im Theatersaal des «Kreuz» macht ein Einheimischer: Am 12. Dezember kommt Philipp Galizia mit seinem Programm «Gratis zum Mitnehmen».
Weitere Informationen: Urs Bühler, 056 668 11 09, urs.buehler@gasthaus-zum-kreuz.ch; www.gasthaus-zum-kreuz.ch