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Der Kinderzirkus Circolino Pipistrello probt für seinen grossen Auftritt am Freitag. Von Zauberern über Clowns und Akrobaten ist alles dabei. Die Kinder dürfen selber entscheiden, was sie aufführen wollen, der Zirkus steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Das Lachen von Kindern und vier aufgeregte Stimmen schallen aus dem grossen blauen Zirkuszelt über das gesamte Areal der Primarschule Widen. In der Manege unterhalten Artisten des Circolino Pipistrello die rund 100 kleinen Zuschauer jeden Morgen vor dem eigentlichen Training mit einem kurzen Theaterstück. Die Kinder sind begeistert und können es kaum erwarten, für ihren Auftritt in der Manege zu proben. Aufgeregt verlassen sie nach der Vorstellung den Zirkus und begeben sich in Gruppen zum Training.
Von Zauberern über Clowns und Akrobaten ist alles dabei. Die Kinder können selbst entscheiden, was sie am Samstag aufführen wollen, der Zirkus stellt ihnen Kleidung und Material unter Aufsicht der Artisten zur Verfügung und studiert mit den Nachwuchsartisten eine Show ein. «Für die Kinder ist es immer wieder ein Highlight, in der Manege zu stehen», erzählt Madi Ochsner. Sie ist seit zwei Jahren ein festes Mitglied in der Zirkusgemeinschaft. Der Circolino Pipistrello ist unter den Kindern so beliebt, dass es für viele Ortschaften eine Warteliste gibt.
Bereits seit 35 Jahren tourt der Circolino Pipistrello durch die Schweiz und das Fürstentum Lichtenstein. Dieses Jahr besucht er zudem eine heilpädagogische Schule und ein Asylheim. Der Zirkus wird jeweils von Vereinen, Heimen oder Schulen eingeladen. Am Sonntag kam er nun auf Anfrage des Freizeitvereins Mutschellen nach Widen. «Die Stimmung auf dem Areal ist atemberaubend», meint der Präsident des Vereins, Massimiliano Zappa, während er den Kindern beim Proben in den Turnhallen des Schulhauses zuschaut. Unter der Aufsicht einer Artistin formieren sich die kleinen Akrobaten der Gruppe «Summerstars» zu einer Pyramide. Sie machen dieses Jahr eine Show zum Thema Sommerferien im Universum.
Auf der anderen Seite der Turnhalle versuchen zwei Mädchen, ihre Kunststücke an den Tüchern synchron auszuführen, zunächst nahe am Boden und später in immer luftigerer Höhe. «Eines der beiden Mädchen ist in einem Kunstturnverein», verrät Ochsner. Das andere turnt zum ersten Mal an den Tüchern. «Es sollen nicht die Kinder, die schon etwas können, im Mittelpunkt stehen, jeder soll die Möglichkeit bekommen, etwas zu zeigen.»
Die Kinder werden in den Alltag der Artisten integriert. So halfen sie am Montag im strömendem Regen beim Aufstellen des Zirkuszeltes. Die Artisten bringen ihnen ausserdem bei, wie sie ihre Show überzeugend aufführen können und die einzelnen Kunststücke schliesslich ohne ihre Hilfe aufführen.