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Jahresbericht des Kinder- und Erwachsenenschutzdienstes (Kesd) liegt vor
Seine Freistellung im vergangenen Oktober hat hohe Wellen geworfen. Im Jahresbericht 2018 des Kinder- und Erwachsenenschutzdienstes Bezirk Bremgarten (Kesd) wird das Thema «Ignaz Heim» in wenigen Sätzen abgehandelt: «Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Geschäftsführer per Ende Oktober 2018 erforderte zusätzlichen Einsatz und Entscheide von den Vorstandsmitgliedern.
Seit November sind die Teamleitenden Gabriela Martin, Marion Schulte-Heinrichs und Urs Steiner für die Stellvertretung der vakanten Führung eingesetzt. Diese Aufgabe wird verantwortungsvoll, kompetent und mit grossem Engagement wahrgenommen. Die Fallführung wurde von der anspruchsvollen Veränderung nicht tangiert.»
Aus den 17 Verbandsgemeinden sowie 5 weiteren Gemeinden wurden vom Kesd im vergangenen Jahr 890 Mandate betreut worden. Dafür sind 29 000 Arbeitsstunden ausgewiesen, welche den Gemeinden in Rechnung gestellt wurden. Im Schnitt mussten die Gemeinden pro aufgewendete Stunde 101.57 Franken aufwenden. Der Ansatz ist allerdings unterschiedlich und abhängig vom Anteil der jeweiligen Einwohnerzahl sowie der aus einer Gemeinde tatsächlich betreuten Fälle. Gemeinden, die dem Verband nicht angeschlossen sind, bezahlen einen Stundenansatz von 152 Franken. Ihnen wird zusätzlich ein Allgemeinkostenanteil verrechnet, den die Mitgliedergemeinden pauschal entrichten.
Die Qualität der vom Kesd erbrachten Dienstleistungen ist hoch. Vom Bezirksgericht als Aufsichtsorgan hätten in keinem einzigen Fall Verfehlungen der sozialarbeiterischen Inhalte moniert werden müssen, hält Präsident Arsène Perroud in seinem Bericht fest.
Das Familiengericht, erklärt er weiter, habe 2018 mehr Beistandschaften errichten müssen als im Vorjahr: «Obschon mehr Fälle abgeschlossen werden konnten als im Vorjahr, resultierte ein Fallzuwachs. Die Mandate erfordern intensivere Betreuung und bleiben länger errichtet.» Perroud vermutet diesbezüglich einen Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung der Gesellschaft wie auch der Förderung der Selbstbestimmung. In deren Zug würden mehr Betreute zu Hause wohnen bleiben und dort durch Spitex und Dritte unterstützt.
Die Fallzahlen im Bezirk Bremgarten liegen laut Jahresbericht unter dem Kantonsmittel und weit unter dem schweizerischen Durchschnitt. Im Bereich Beratungen und Abklärungen sind im vergangenen Jahr 202 Fälle betreut worden, 189 davon im Bereich der freiwilligen Beratung. 2017 hatten 141 Personen um Rat angefragt, der Zuwachs liegt somit bei 41 Fällen.
Nach dem Rücktritt von Rosmarie Groux und Renato Sanvido soll der Vorstand mit drei Frauen ergänzt, beziehungsweise um eine Person aufgestockt werden. Zur Verfügung gestellt haben sich die drei Gemeinderätinnen Rosmarie Schneider, Villmergen, Heidi Hegglin, Dottikon, und Cornelia Stutz, Niederwil. Der Vorstand empfiehlt deren Wahl bis zum Ende der Amtsperiode und die Aufstockung des Vorstandes von fünf auch sechs Personen.