Boswil
Jungwacht sei Dank: In 72 Stunden zur neuen Unterführung

Die Schulhausunterführung erfreut jetzt die Passanten mit einer schönen Malerei. Realisiert haben sie Jugendliche in 72 Stunden.

Eddy Schambron
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In den letzten Arbeitsphasen: Am Sonntagabend konnte die neu gestaltete Unterführung beim Schulhaus Boswil der Öffentlichkeit gezeigt werden. ES

In den letzten Arbeitsphasen: Am Sonntagabend konnte die neu gestaltete Unterführung beim Schulhaus Boswil der Öffentlichkeit gezeigt werden. ES

Eddy Schambron

Es ist schön geworden, was die 23 Kinder der Jungwacht Boswil und ihre 18 Leiter während 72 Stunden beim Schulhaus gemacht haben: Mit viel Fantasie, mit Farbe und noch mehr Arbeit haben sie die Unterführung gestaltet.

Die Welt, die Schweiz, Jungwacht und Blauring als Logo sind hier farbenfroh an der Wand. Damit hat die Jungwacht Boswil an der Aktion 72 Stunden teilgenommen, bei welcher in der ganzen Schweiz insgesamt über 30 000 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Jugendgruppen ein gemeinnütziges Projekt umsetzten, das sie selbst kein Geld kostete.

Viel Unterstützung

Peter Zeltner und Dominik Karich waren die «Motoren» für die Aktion in Boswil. «Wir haben uns überlegt, was wir machen könnten. Da die Unterführung nicht sehr schön und voller wenig guter Graffiti war, gelangten wir mit der Idee, diese zu gestalten, an den Gemeinderat», erzählen sie. Dort stiessen sie auf offene Ohren. «Gemeinderat und Schule unterstützten uns, die Kinder, die mitmachen, erhielten am Freitag für das Projekt sogar schulfrei.»

Aber bevor es mit den Skizzen und dem Malen an der Wand losgehen konnte, mussten Sponsoren gesucht werden, um das Ziel, selber kein Geld auszugeben, erfüllen zu können. «Maler Jorge unterstützte uns mit viel Fachwissen und Werkzeugen», unterstreichen Zeltner und Karich. Über ihn kamen sie zu den Farben von der Dold AG, welche sie gleich spendete.

Die drei Restaurants Terminus, Sternen und Löwen spendierten den Jugendlichen je ein Mittagessen. Damit war der Start frei für arbeitsreiche 72 Stunden, aber auch für viel Spass und Kollegialität untereinander. Während 72 Stunden war zudem immer jemand auf der «Baustelle» anwesend: «Wir wollten so auch verhindern, dass jemand unsere Arbeit stören oder verunstalten könnte», halten die Initianten fest.

In der ganzen Schweiz

Während der Aktion 72 Stunden waren bis 30 000 Kinder und Jugendliche in der ganzen Schweiz gleichzeitig am Werk. Sie realisierten rund 450 gemeinnützige, aussergewöhnliche und abenteuerliche Ideen, wobei zahlreiche Menschen aus der Bevölkerung mit anpackten oder irgendwie engagiert waren. So wurde über eine Million Stunden Freiwilligenarbeit an einem einzigen Wochenende geleistet.

Die Kinder und Jugendlichen hätten damit bewiesen, «dass sie sich mit Durchhaltewillen, Improvisationstalent und Teamarbeit für andere einsetzen», hält die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände fest. Sie ist Initiantin dieser Aktion.

«Dieser Elan der Aktion 72 Stunden, rückt die engagierten Kinder und Jugendlichen in den Fokus der Öffentlichkeit und zeichnet das wahre Bild der Jugend: engagiert, kreativ und aktiv.» Zahlreiche Partnerinnen und Partner haben auch diese Aktion wieder unterstützt. Die Aktion 72 Stunden wurde bereits 2005 und 2010 durchgeführt.