Feuerwehr
Jetzt sind sie bereit für einen plötzlichen Einsatz

In elf Klassen holen sich gegenwärtig 87 neue Angehörige der Feuerwehren aus dem Bezirk Muri in Waltenschwil ihr Grundwissen.

Eddy Schambron
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Eine Wand aus Wasser: Viele halten zum ersten Mal einen Schlauch unter Kontrolle.

Eine Wand aus Wasser: Viele halten zum ersten Mal einen Schlauch unter Kontrolle.

Eddy Schambron

Das Grundhandwerk der Feuerwehr beinhaltet viel mehr als das Löschen von Bränden. Dazu gehören genauso Personenrettung und Versorgung von Verletzten, der Umgang mit verschiedenen, zum Teil gefährlichen Materialien, Auspumpen von Kellern oder der richtige Einsatz von Geräten und Werkzeugen und nicht zuletzt der Selbstschutz. Alles wird an zwei Tagen an elf Posten von Feuerwehr-Offizieren instruiert und von den neuen Feuerwehrleuten auch konkret angewendet.

In Waltenschwil treffen sie auf ideale Bedingungen für diese Ausbildung. Nicht alle retten zum ersten Mal einen verletzten oder auch nur verängstigten Menschen aus dem oberen Stockwerk oder spüren den Druck auf dem Schlauch, weil sie schon in der heimischen Feuerwehr an der einen oder anderen Übung teilgenommen haben.

Auch das gehört zum Handwerk: schonendes Umlagern einer Verletzten von der Bahre auf den Boden.

Auch das gehört zum Handwerk: schonendes Umlagern einer Verletzten von der Bahre auf den Boden.

Eddy Schambron

«Wir setzen die Kurse ganz bewusst früh an, damit die neu Eingeteilten möglichst schnell nach ihrem Eintritt in die Feuerwehr einsatzbereit sind», sagt Peter Olschimke. Der Feuerwehrinstruktor ist an diesem Ausbildungswochenende der Kurskommandant und war selber früher lange Kommandant der Feuerwehr Waltenschwil. Nach der Grundausbildung sind die neuen Feuerwehrleute in der Lage, im Alarmfall richtig zu reagieren. Die vertiefte Einübung des Gelernten geschieht dann im heimischen Korps.

Keine Nachwuchssorgen

«Wir im Freiamt haben das Glück, dass wir keine Nachwuchssorgen haben», freut sich Olschimke. Es seien regelmässig auch erfreulich viele Frauen unter den Neueingeteilten. Mitmachen kann fast jeder und jede ab 18 Jahren. Die Dienstpflicht endet mit 44 Jahren, wer keinen aktiven Dienst leistet, zahlt die Feuerwehrsteuer. Der Grund für das intakte Interesse am Feuerwehrdienst ist nach Ansicht von Olschimke die Möglichkeit, für die Menschen im Dorf, für die Gemeinschaft einen wichtigen Dienst leisten zu können. «Die Feuerwehr ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr in spätestens zehn Minuten mit mindestens zehn Mann und einem Tanklöschfahrzeug zur Stelle. Die Feuerwehr fragt nicht, sie macht.

Das ist schon faszinierend.» Zudem biete sie Neuzuzügern ideale Bedingungen, um sich schnell in einem Dorf zu integrieren. Nicht zuletzt sei die Kameradschaft sehr wichtig. «Welche andere Organisation kann das alles zusammen schon bieten?»