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Nach dem turbulenten Wochenende hat die neue Aargauerin des Jahres Irma Koch sogar Glückwünsche aus Frankreich erhalten. Zu Besuch bei der 85-jährigen Frau, der zurzeit alles ein bisschen zuviel ist.
Die frischgebackene NAB-Award-Preisträgerin sitzt am Montagmorgen inmitten einer Herrenrunde am Stammtisch und erzählt stolz von ihrem grossen Abend am letzten Samstag. Man sieht ihr die Müdigkeit ein wenig an. Die letzten zwei Tage waren anstrengend für die 85-Jährige. «Ich bin überglücklich aber auch hundemüde und froh, dass das Ganze wieder vorbei ist.»
Von überall erntet die Wirtin Lob und Glückwünsche. Zahlreich erschienen Kochs Freunde in den letzten zwei Tagen, um sie zu feiern. Sogar Freunde aus Frankreich liessen es sich nicht nehmen, der Siegerin telefonisch zu gratulieren. Ihre Neffen hätten vor Freude sogar geweint, erzählt Koch gerührt. Eigentlich wollte sie am Sonntag nach der Preisverleihung ihr Restaurant Weber, besser bekannt als «Chäber», nicht aufmachen. Um ihr zu gratulieren, seien aber so viele Leute erschienen, dass sie beschloss, die Türen doch zu öffnen. «Ich mag es Irma von Herzen gönnen. Sie hat diesen Preis verdient», sagt Kochs guter Freund Thomas Peterhans. Auch Notar und Stammgast Alois Lütolf freut sich: «Ich bin sprachlos. Die Jury hat richtig entschieden.» Vom Politiker bis zum Randständigen bewirte Irma Koch jeden. «Ein Wohler, der noch nie im Chäber war, ist kein richtiger Wohler.»
Ihren Triumph feierte Koch am Sonntag in bescheidenem Rahmen. «Meine Serviertochter kochte mir Spaghetti mit Erbsli zum Mittagessen. Um 18 Uhr habe ich mir zum Anstossen ein Bier gegönnt», erzählt sie.
Wie hat die Preisträgerin den Abend und ihren unerwarteten Sieg erlebt? «Es war wunderschön. Von A bis Z hat alles gepasst», erinnert sich Koch. Das Essen sei köstlich gewesen und ihr eigener Auftritt glimpflich abgelaufen. Was will man unter solchen Umständen noch mehr? «Nun bin ich aber auch froh, dass die Aufregung vorbei ist.» Denn dieses Jahr ist sie nicht nur als Gewinnerin des NAB-Awards hervorgegangen, sondern hat auch den Wohler Kulturpreis erhalten sowie ihren eigenen und den fünfzigsten Geburtstag vom «Chäber» zünftig gefeiert.
Gleichwohl betont sie, wie glücklich sie die Ereignisse dieses Jahres machten. Für die nächste Zeit reiche es aber mit den grossen Anlässen.
In die Zukunft schaut Irma Koch positiv. «Ich mache genau so weiter, wie in den letzten 50 Jahren.» Solange sie noch lebe, bewirte sie jeden, der zu ihr in die Beiz käme. Ihr Restaurant Weber solle ein Begegnungsort und vor allem auch ein Zuhause für jeden bleiben.
NAB-Award: Irma Koch wird zur Aargauerin des Jahres gewählt: