Seit 25 Jahren besteht die Stiftung für Behinderte im Freiamt. Das musste gefeiert werden: ohne grossen Festakt, sondern bescheiden zusammen mit der Bevölkerung. Die Stiftung für Behinderte t zeigte sich am Jubiläum von ihrer besten Seite.
«Die Anzündhilfen der Integra sind die besten»: Davon ist Thomas Hoffmann, Leiter Finanzen und Administration bei der Behindertenstiftung in Wohlen, überzeugt. «Ich nehme das Produkt aus unserer Kreativwerkstätte immer zum Bräteln mit. Es funktioniert tadellos.» Wie alles Geniale ist auch die Anzündhilfe der Integra einfach konstruiert: Sie besteht aus einem Bündel fein gespaltenem Abfallholz, das mit einer Kartonrolle zusammengehalten wird, wie man sie von den WC-Rollen her kennt.
Feier mit der Bevölkerung
Am Verkaufsstand der Integra am Tag der offenen Tür war die Anzündhilfe nur ein Verkaufsschlager von vielen. Seit 25 Jahren besteht die Stiftung für Behinderte im Freiamt. Das musste gefeiert werden: ohne grossen Festakt, sondern bescheiden zusammen mit der Bevölkerung. Das breite Volk bringt der Integra seit Jahren ihre Sympathie entgegen und unterstützt sie auch in ihrer Charmeoffensive für den geplanten Neubau, der 2015 bezogen werden soll. Neuland nennt sich der Neubau. Neuland betreten wird die Integra auch mit der Idee, in den neuen Lokalitäten das Catering für die Kantonsschule zu übernehmen.
Die Sonne schien am Tag der offenen Tür über der Integra. Das schöne Wetter lockte viele Besucher in die Werkstätten, die Wohngruppe und die Festbeizen. «Unsere Betreuten freuen sich auf jeden Tag der offenen Tür, besonders dann, wenn wie heute ein Jubiläum ansteht», sagt Stiftungsleiter Pascal Gregor. «Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren schon lange vorher aufgeregt und konnten den Tag kaum erwarten, an dem sie sich an ihren Arbeitsplätzen präsentieren durften.» Die gute Auftragslage beflügelt die Integra doppelt. «2008 haben auch wir die Wirtschaftskrise gespürt. Nun ist sie überwunden. Unsere Kundschaft bestellt so fleissig wie früher», betont Hoffmann.
18 Lernende
Wer immer fordert, dass auch Menschen mit einer Behinderung in der freien Marktwirtschaft eine Stelle finden müssen, rennt bei der Integra offene Türen ein. Die Integra bildet momentan 18 Lernende in einer zweijährigen Anlehre in sieben Berufen aus und vermittelt sie an Firmen, denen die Integration von Menschen mit einem Handicap nicht nur ein Lippenbekenntnis bedeutet. Die Lernenden besuchen neben der praktischen Ausbildung an einem Tag in der Woche die interne Berufsschule und werden so bestens auf den Arbeitsalltag vorbereitet. «Die Abmachung mit den beteiligten Firmen beruht auf der Freiwilligkeit», hebt Hoffmann hervor. «Mit Zwangsmassnahmen und Quoten würde die Integration zweifelsfrei nicht so gut funktionieren. Bisher haben alle Arbeitsverhältnisse gehalten, die wir mit den Firmen eingegangen sind.»
Integra stellt sich dem Wettbewerb
Als Glanzidee erwies sich die Gartenarbeitsgruppe, welche die Integra aufgebaut hat. Diese führt für ihre Kunden Arbeiten aus und ist so begehrt, dass sich die Integra überlegt, eine zweite Gruppe zu installieren. Was immer die Integra auf den Markt bringt: Sie setzt sich dem Konkurrenzkampf in der freien Wirtschaft aus und berechnet für ihre Dienstleistungen und Produkte marktkonforme Preise. «Unsere Preise sind nicht subventioniert. So gehen wir das Risiko ein, einen Auftrag auch mal nicht zu gewinnen», sagt Hoffmann. Wie ein Uhrwerk läuft namentlich die Herstellung von Weihnachtskarten. «Jede Karte wird von Hand angefertigt», sagt Hoffmann. «Wer die Weihnachtskarten von uns rechtzeitig in der Post finden will, muss die Bestellung am besten schon heute aufgeben.»