Sins
In 40 Tagen gibt es auf dem Wannenhof 19'500 Poulets

Auf dem Wannenhof setzt die Generationengemeinschaft Josef und Manuel Huwiler auf Geflügel. Auf einer Stallfläche von 1100 Quadratmetern produzieren sie pro Jahr gegen 150'000 Poulets.

Eddy Schambron
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Aus diesen rund 19500 Bibeli im neuen Maststall des Wannenhofes in Sins werden begehrte Schweizer Poulets. ES

Aus diesen rund 19500 Bibeli im neuen Maststall des Wannenhofes in Sins werden begehrte Schweizer Poulets. ES

Eddy Schambron

Sie werden als eintägige Bibeli mit einem Lieferwagen gebracht und rund 40 Tage später mit vier Sattelschleppern als ausgewachsene Hühner abgeholt: Pro Umgang werden so im neuen Hühnermaststall auf dem Wannenhof von Josef und Manuel Huwiler in Sins rund 19 500 Poulets produziert, pro Jahr sind es gegen 150 000 Stück.

«Schweizer Poulets sind begehrt», stellen Vater und Sohn fest, welche eine Generationengemeinschaft gebildet haben und seit diesem Jahr auch und vor allem auf Geflügel setzen. «Geflügel gewinnt in der Schweiz immer mehr an Bedeutung. Die Konsumentinnen und Konsumenten schätzen das fettarme Fleisch.»

Grosser Hunger

Huwilers Hühner fressen im Jahr rund 500 Tonnen Futter. Sie verfügen in der 60 Meter langen und 645 Meter breiten Anlage eine Stallfläche von 1100 Quadratmetern sowie nochmals 250 Quadratmeter Wintergarten . «Die ganze Technik mit Licht, Lüftung oder Temperatur sind über das Handy steuerbar», macht Manuel Huwiler klar. Aber ebenso, dass «die persönliche Beobachtung der Tiere trotzdem die wichtigste Aufgabe bleibt.»

Nur so können kranke Tiere sofort erkannt und der Bestand gesund gehalten werden. Die Technik und die moderne Stallanlage erlauben es aber, dass Vater Huwiler sich als Bauer auch noch um 26 Milchkühe und 20 Stück Jungvieh kümmert sowie als Gemeindeammann von Sins arbeitet und und dass sein Sohn ebenso einem weiteren Erwerb nachgehen kann; er führt zu 60 Prozent Milchtransporte aus.

Hygiene oberstes Gebot

Wenn die gemästeten Hühner abgeholt sind, geht es ans Reinigen der ganzen Anlage. «Hygiene und Desinfektion sind extrem wichtig», unterstreicht der Juniorpartner der Generationengemeinschaft. Wenn alles wieder sauber und trocken ist, werden maximal 20 000 Jungtiere eingestallt. Sie bewegen sich auf einer speziellen Einstreu, die dafür sorgt, dass es im Stall trocken bleibt.

Nach 32 bis 34 Tagen haben die ersten ihr Schlachtgewicht erreicht, nach 40 Tagen beginnt der «Umlauf» wieder von neuem – 7,5-mal pro Jahr. Die Abnahme garantiert die Frifag in Märwil TG, welche auch einen Vertrag mit der Obermühle Boswil hat, die Huwilers das Futter liefert. Hühner fressen nämlich viel. «Nur bei Fischen ist das Verhältnis noch extremer.» Für ein Kilo Wachstum wird mit rund 1,8 Kilo Futter gerechnet. Diese Menge könnte der Wannenhof selber nicht bereitstellen. Mit der Frifag haben die Huwilers einen Fünfjahresvertrag. «Das Ganze hat sich positiv angelassen», sagen Vater und Sohn übereinstimmend, «aber wir mussten auch viel lernen.»

Durch die Lage abseits von bewohntem Gebiet konnte auf eine aufwendige Filteranlage verzichtet werden. Der Mist der Hühner wird weitgehend von umliegenden Betrieben abgenommen, wo er als wertvoller Dünger geschätzt wird. Der Wannenhof verfügt über eine Nutzfläche von 26,5 Hektaren. Neben der Hühnermast werden 26 Milchkühe mit einer Leistung von 220 000 Litern Milch und 20 Stück Jungvieh gehalten und auf einer Fläche von 12,7 Hektaren Ackerbau betrieben. Schliesslich gehören 76 Hochstammbäume und 1,5 Hektaren Biodiversitätsfläche zum Hof.

Strom vom Dach

Aber auch auf dem Dach des neuen Stalls mit der angebauten Remise wird produziert. Die AEW Energie AG hat hier eine Photovoltaikanlage erstellt, welche den jährlichen Strombedarf für rund 50 Haushaltungen bereitstellt. Mit ihren 1900 Quadratmetern ist es die zweitgrösste Solaranlage, welche die AEW Energie AG im Aargau betreibt. «Wir haben uns zuerst eine eigene Anlage überlegt», erklären Huwilers, «sind dann aber zum Schluss gekommen, doch besser das Dach der AEW Energie AG zu vermieten.»